Das Federal Reserve System zieht eine schnellere Zinserhöhung in Erwägung. In der Folge gaben die Börsen weltweit nach.
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Die Schweizer Börse SIX – der SMI befindet sich in Abwärtsbewegung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das veröffentlichte Protokoll der Fed setzt die Börsen weltweit unter Druck.
  • Demnach zieht die US-Notenbank eine Zinsanhebung in Betracht.
  • Auch der Schweizer Aktienmarkt erlitt am Donnerstag Verluste.

Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit klaren Verlusten in den Handel gestartet. Der Leitindex SMI büsste zeitweise über 1 Prozent ein. Auslöser für die schlechtere Stimmung ist die Publikation des letzten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Federal Reserve System am Vorabend.

Kurz nach der ersten Zinserhöhung soll mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank begonnen werden. Dafür sprachen sich einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses des Fed aus. Dies geht aus den sogenannten «Minutes» hervor.

Federal Reserve System: US-Notenbank will Leitzins anheben

Zudem wurde betont, dass sowohl die Wirtschafts- als auch die Inflationsentwicklung für einen rascheren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik sprächen. Eine schnellere Anhebung der Zinsen als zuvor erwartet könnte gerechtfertigt sein, so die Mitteilung vom Federal Reserve System.

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Federal Reserve System - AFP/Archiv

In der Folge gaben die US-Börsen nach, wobei vor allem die hoch bewerteten Technologieaktien herbe Verluste erlitten. Die Techbörse Nasdaq schloss 3,3 Prozent im Minus, der Dow Jones Industrial 1,1 Prozent. In der Nacht ging dann der Ausverkauf in Asien zum Teil weiter. Der japanische Nikkei büsste 2,9 Prozent ein.

Europäische Börsen mit herben Verlusten

Und nun folgen die europäischen Börsen diesem Trend: Der SMI verliert um 10.15 Uhr 0,9 Prozent und notiert bei 12'796 Punkten. Zum Vergleich: Noch am Montag hatte er einen Hauch unterhalb der 13'000-Punkte-Marke ein Allzeithoch markiert. An den Börsen in Frankfurt, London und Paris ist die Entwicklung ähnlich.

Mit Blick auf die hohe Inflation seien die Märkte zuletzt hochgradig nervös gewesen, erklärt ein Analyst die Marktreaktion. Er kann sich auch vorstellen, dass es am Markt nun zu einem generellen Umdenken kommt. Die Zeiten, wonach jede Marktschwäche für einen Wiedereinstieg genutzt wurde, seien womöglich vorbei.

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