Der Bauboom führt zu haufenweise Leerwohnungen. Vermieter geben sich darum kreativ, um Mieter abzuholen.
Die Befragten können vor allem aus finanziellen Gründen nicht umziehen.
Die Befragten können vor allem aus finanziellen Gründen nicht umziehen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz stehen aktuell 1,5 Prozent der Wohnungen leer.
  • Vermieter buhlen darum mit Goodies um neue Mieter.

Die Hypozinsen sind historisch tief. Folglich wird gebaut was das Zeug hält. Versicherungen und Pensionskassen, aber auch Private erhoffen sich fette Renditen. Nur: Der Bauboom führt zu haufenweise leerstehenden Wohnungen. Mitte Jahr standen laut Bundesamt für Statistik fast 65'000 Wohnungen leer, fünfzehn Prozent mehr als im Vorjahr. Und so viele wie noch nie.

Betroffen sind vor allem Dörfer: In Dürrenroth BE stehen 14 Prozent der Häuser leer, in La Verrerie FR 13 Prozent. Zum Vergleich: In der Stadt Zürich sind es 0,2 Prozent. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 1,5 Prozent.

Netflix-Abo und Ikea-Gutschein

Werden Vermieter Wohnraum nicht los, geben sie sich kreativ: Sie versprechen Gratis-Monate, Ikea-Gutscheine oder E-Bikes. In Thun BE lockt ein Vermieter gar mit kostenlosem TV und Netflix-Abo. Und in Lyss BE gibt es zur Wohnung ein Abo für den Carsharing-Dienst Mobility.

Einen anderen Weg geht die Axa. Die Versicherung hat das Mietdepot abgeschafft. Mieter in den 700 Wohnsiedlungen müssen bloss einen Kollektivvertrag unterschreiben. Der deckt ab, was zuvor durch die Kaution gedeckt war. Das lohnt sich auch für die Axa. Sie hat weniger administrativen Aufwand – und ohne Kaution einen Wettbewerbsvorteil.

Nicht alle Massnahmen kommen beim Schweizerischen Mieterverband an: Er fordert Mietzinssenkungen statt Goodies wie Gutscheine oder Gratis-Mieten.

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