US-Zölle gelten neu auch für Schweizer Goldbarren

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Zürich,

Im Zollstreit mit den USA erhält der Schweizer Goldhandel einen weiteren Dämpfer.

Goldbarren
Aufnahme von Goldbarren bei einer Bank in Zürich. (Archivbild) - keystone

Im Zollstreit versetzen die USA der Schweiz den nächsten Schlag. Neu soll auch auf Goldbarren der Aufschlag von 39 Prozent erhoben werden.

Bislang galt die Meinung, dass Edelmetalle, die von Schweizer Raffinerien umgeschmolzen und in die USA exportiert werden, zollfrei eingeführt werden können. Doch das ist bei wichtigen Einheiten nun doch nicht der Fall, wie die «Financial Times» am Freitag schrieb.

Die US-Zollbehörden hätten den Schweizer Raffinerien in einem «Ruling Letter» vom 31. Juli mitgeteilt, dass 1-Kilogramm-Barren und 100-Unzen-Barren unter einer Zolltarifnummer klassifiziert und eingeführt werden müssen, die mit einem Zoll von 39 Prozent belegt sei. Die Branche sei bisher davon ausgegangen, dass diese Barren unter einem von Zöllen befreiten Code klassifiziert würden.

Auswirkungen auf den globalen Goldmarkt

Laut dem Bericht ist der 1-Kilogramm-Barren die am häufigsten gehandelte Goldeinheit an der weltweit grössten Gold-Terminbörse, der Comex in New York. Dieser Barren mache auch den Grossteil der Schweizer Goldausfuhren in die USA aus.

Der hohe Einfuhrzoll auf Goldbarren dürfte dem Schweizer Goldhandel mit den USA einen weiteren Schlag versetzen. «Selbst mit einem Zoll von nur 5 Prozent, wie er von gewissen Kreisen in der Schweiz gefordert wird, wäre der US-Markt tot», sagte Christoph Wild, Präsident der Schweizerischen Vereinigung Edelmetallfabrikanten und -händler (ASFCMP), zur FT.

Er wisse nicht, wie die USA jetzt ihren Goldbedarf decken wollten, so Wild weiter. «Wir stehen mit dem Schweizer Verhandlungsteam in Kontakt, um die USA auf das Problem aufmerksam zu machen und eine Lösung zu finden».

Die Goldexporte in die USA haben im laufenden Jahr stark zugenommen. Vor allem zu Jahresbeginn, also vor den US-Zollankündigungen im April, sei Gold tonnenweise ausgeführt worden, so die FT. Dadurch sei der Goldvorrat an der Comex in die Höhe geklettert,

Schweizer Handelsbilanzüberschuss steigt

während es in London vorübergehend zu einer Goldknappheit gekommen sei. In London wird Gold vor allem in 400-Feinunzen-Barren gehandelt.

Laut Berechnungen der Tamedia-Zeitungen anhand von Daten aus der Zolldatenbank des Bundes sind im ersten Halbjahr 476 Tonnen Gold im Wert von 39 Milliarden Franken in die USA geliefert worden. Das hat den Schweizer Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA aufgebläht.

Der Handelsbilanzüberschuss betrug im ersten Halbjahr laut den Berechnungen ohne das Gold 24 Milliarden Franken. Mit Gold waren es doppelt so viel, schreiben die Tamedia-Zeitungen. Aus der Politik wurden deshalb Forderungen nach höheren Steuern für Goldraffinerien, Exportzöllen und auch Exportverboten für Gold laut.

Kommentare

User #1597 (nicht angemeldet)

Gut so...nun werden weitere Mafia Geschäfte Blockiert!

User #6127 (nicht angemeldet)

Wegen ein paar Arbeitsplätzen muss die gesamte Schweiz leiden? Produktion subito einstellen und ins Ausland verlagern. Allein schon wegen der mehr als fragwürdigen Methoden beim Abbau und der Umweltbelastung durch den Transport. Auch den verschwenderisch hohen Energieverbrauch braucht es nicht in der Schweiz

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