Angesichts der anhaltenden Blockade des Suez-Kanals durch ein auf Grund gelaufenes riesiges Containerschiff hat die US-Armee ihre Hilfe angeboten.
Erdölraffinerie
Die «Ever Given» im Suez-Kanal führt zu Engpässen in der Erdölraffinerie. Die Schweiz wird davon jedoch nicht betroffen sein. - Satellite image ©2021 Maxar Technologies/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Washington wartet auf offizielle Anfrage aus Ägypten.

«Im Rahmen unseres aktiven diplomatischen Dialogs mit Ägypten haben wir den ägyptischen Behörden US-Hilfe bei der Wiederöffnung des Kanals angeboten», teilte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Freitag in Washington mit. Ein Expertenteam der US-Marine könnte schnell zum Suez-Kanal entsandt werden.

Die Gespräche mit Kairo über eine Unterstützung durch die USA dauerten noch an, fügte Pskai hinzu. Der Sprecher des US-Zentralkommandos, Bill Urban, erklärte, die Marine-Experten stünden im Falle einer Anfrage aus Ägypten bereit. Eine zentrale Aufgabe des für den Nahen Osten zuständigen Zentralkommandos ist der Schutz der Handelsschiffe in der Region.

Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, Washington habe die Entsendung eines Expertenteams der Marine angeboten. Wenn Ägypten eine formelle Anfrage stelle, könne das Team sich bereits am Samstag vom US-Flottenstützpunkt in Bahrain auf den Weg machen.

Ausserdem könne die US-Armee die Belegschaft von Schiffen beraten und unterstützen, die sich wegen der Blockade des Kanals für den Umweg um Afrika entschieden und dabei auf Piraten treffen könnten. «Wir können sicherlich beraten, aber wir können sie nicht alle eskortieren», sagte der US-Vertreter.

Das 400 Meter lange und über 220.000 Tonnen schwere Containerschiff «Ever Given» war in einem Sandsturm vom Kurs abgekommen und in Ufernähe des Suez-Kanals auf Grund gelaufen. Sie blockiert seitdem den Wasserweg zwischen Rotem Meer und Mittelmeer, sämtliche Schiffe darin können nicht weiterfahren. Seit Mittwoch laufen die Bemühungen vor Ort auf Hochtouren, das Schiff wieder freizubekommen. Die Bergung könnte allerdings noch Wochen dauern.

Zuletzt stauten sich rund auf beiden Seiten des Kanals bereits mehr als 200 Schiffe. Auch deutsche Unternehmen befürchten daher Lieferengpässe.

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