Grossverteiler wie Apotheken und Pharmakonzerne werden für die Opioidkrise in den USA mitverantwortlich gemacht. Nun zahlt ein Unternehmen 5 Mia. Dollar.
CVS-Apotheke
CVS-Apotheke - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Opioid-Krise erklärt sich eine Apotheken-Kette bereit, 5 Mia. Dollar zu zahlen.
  • Das Geld soll an betroffene Bundesstaaten und Städte in den USA gehen.

Wegen der Opioid-Krise in den USA hat sich die Apotheken-Kette CVS zur Zahlung von rund fünf Milliarden Dollar (rund fünf Milliarden Euro) Schadenersatz bereiterklärt.

Das Geld solle in den kommenden zehn Jahren an Bundesstaaten, Landkreise, Gemeinden und Indigenen-Stämme ausgezahlt werden, erklärte CVS am Mittwoch. Im Gegenzug sollen alle laufenden Verfahren gegen den Apotheken-Riesen beigelegt werden.

CVS betonte, die erzielte Grundsatzvereinbarung stelle kein Schuldeingeständnis dar. Es sei aber im «besten Interesse» aller Beteiligten, das Thema abzuschliessen. CVS betreibt in den USA nach eigenen Angaben mehr als 9900 Apotheken.

In den vergangenen 20 Jahren sind in den USA mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben. Das umfasst sowohl verschriebene Schmerzmittel als auch illegale Drogen wie Heroin.

Opioid-Krise wohl wegen legaler Schmerzmittel

Viele Experten führen die Opioid-Krise auf die übermässige Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmitteln zurück, die bis Mitte der 90er Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie Grosshändlern und Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben.

Die Opioid-Krise hat zu einer landesweiten Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche geführt. In vielen Fällen wurden Vergleiche geschlossen. So erklärten sich der Pharmariese Johnson & Johnson und drei Medikamenten-Grosshändler im vergangenen Jahr zur Zahlung von 26 Milliarden Dollar bereit.

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