Uniper hat alleine in den ersten neun Monaten 3,2 Milliarden Euro Verlust gemacht. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Firmengebäude von Uniper
Firmengebäude von Uniper - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Uniper rechnet für 2022 mit einem Milliardenverlust.
  • Der Gasimporteur hat in den ersten neun Monaten 3,2 Milliarden Euro Verlust gefahren.
  • Grund sind die ausbleibenden Lieferungen aus Russland. Uniper muss teuren Ersatz kaufen.

Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper rechnet für das Jahr 2022 mit einem Verlust in Milliardenhöhe. Nach vorläufigen Zahlen werde von einem Nettoverlust von 3,2 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ausgegangen, erklärte das Unternehmen am Dienstagabend. Im Vorjahr hatte Uniper in diesem Zeitraum 487 Millionen Euro Gewinn gemacht. In den kommenden Quartalen werden demnach voraussichtlich weitere Verluste angehäuft.

Uniper beliefert Grosshandelskunden wie Stadtwerke und Industrieunternehmen mit Strom und Gas. Der Importeur muss derzeit wegen der ausbleibenden russischen Energielieferungen teuer Ersatz am Markt beschaffen, um die eigenen Lieferverträge einhalten zu können und geriet deshalb in Finanznot. Da milliardenschwere Staatshilfen zur Stützung nicht ausreichten, entschied sich die Bundesregierung dazu, Uniper zu verstaatlichen.

Verstaatlichung in Genehmigung

In Erwartung weiterer Verluste habe das Unternehmen Eigenkapital «in zweistelliger Milliardenhöhe belastet», erklärte der Konzern nun. In der Folge dieser Entwicklung betrage der Verlust «mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft».

Die Verstaatlichung des Unternehmens befindet sich derzeit noch im Genehmigungsverfahren. Unter anderem muss die EU-Kommission noch zustimmen. Die Zustimmung der Uniper-Aktionäre soll im Rahmen einer ausserordentlichen Hauptversammlung in der zweiten Dezemberhälfte 2022 eingeholt werden, erklärte der Konzern.

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