Der grösste deutsche Gasimporteur Uniper wurde bereits im Juli 2022 von der Regierung gestützt. Nun werden weitere Massnahmen geprüft.
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Uniper gerät weiterhin in Schieflage. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Krieg in der Ukraine macht Uniper zu schaffen.
  • Im Juli half der Bund finanziell aus – weitere Rettungsmassnahmen sind im Gespräch.

Erst vor wenigen Monaten geriet Uniper in die Schlagzeilen. Die Regierung brachte ein Rettungspaket für den Energiekonzern auf den Weg – jetzt wird über weitere Schritte beraten.

Bei der Stabilisierung von Deutschlands wichtigstem Gasimporteur ist nach Angaben des Unternehmens ein verstärktes Engagement des Bundes im Gespräch. Aufgrund gestiegener Unsicherheiten wird eine Kapitalerhöhung geprüft, «die zu einer signifikanten Mehrheitsbeteiligung des Bundes führen würde». Es seien aber noch keine Entscheidungen über das Stabilisierungspaket vom Juli hinaus getroffen worden.

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Fortum, Mutterkonzern von Uniper, einigte sich mit dem Staat zur Überbrückungsfinanzierung. - Keystone

Im Juli hatten sich die Bundesregierung und der angeschlagene Energiekonzern sowie dessen finnische Mutter Fortum auf ein milliardenschweres Rettungspaket geeinigt. Das sah auch den Einstieg des Bundes vor. Fortum hält bisher gut drei Viertel der Uniper-Anteile.

Uniper klagt über mehr Verluste

«Seit der Unterzeichnung der Stabilisierungsvereinbarung hat sich die europäische Energiekrise weiter verschärft», erklärt Uniper. Derzeit werden nämlich keine russischen Gasmengen durch Nord Stream 1 geliefert und die Gas- und Strompreise sind hoch und volatil. «Infolgedessen haben sich seit Juli die finanziellen Verluste von Uniper aufgrund der höheren Gasbeschaffungskosten deutlich erhöht.» Das Umfeld und die finanzielle Situation würden in den Gesprächen über eine langfristige Lösung berücksichtigt.

Russland liefert praktisch kein Gas mehr nach Deutschland. Uniper muss seine langfristigen Verträge aber erfüllen und sich das fehlende Gas teuer auf dem Markt kaufen. Deswegen ist die Firma in Schieflage geraten. Das Pipelinegas aus Russland war vor der Krise vergleichsweise günstig zu haben.

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