Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland können mit ihren Mitarbeitern ihren Bedarf an digitaler Kompetenz nicht abdecken.
Mann im Homeoffice
Mann im Homeoffice - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Corona-Pandemie behindert Weiterbildungsmassnahmen.

Ein Drittel der mittelständischen Unternehmen steht laut einer aktuellen Umfrage vor diesem Problem, wie die Förderbank KfW am Donnerstag mitteilte. Grundlegende Digitalkompetenzen sind demnach in über 80 Prozent der Betriebe unabdingbar, ein Viertel der Unternehmen hat darüber hinaus Bedarf an fortgeschrittenen Digitalkompetenzen. Die Corona-Pandemie behinderte jedoch die Weiterbildungsmassnahmen vieler Unternehmen.

«Die Corona-Krise und der damit verbundene Einbruch der Weiterbildungsaktivität trägt dazu bei, dass der Mittelstand bei den Digitalkompetenzen der Beschäftigten auf der Stelle tritt», erklärte die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. «Das sind schlechte Nachrichten, denn wir befinden uns mitten in digitalen Strukturwandel.» Investitionen in die Zukunft erforderten auch entsprechende digitale Kompetenzen, erklärte sie.

Die Engpässe bei der Digitalkompetenz sind laut der Umfrage in den Wirtschaftsbereichen unterschiedlich stark ausgeprägt. Mit 43 Prozent waren Handelsunternehmen am häufigsten betroffen, auch 40 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe klagten über einen Mangel an digitalem Wissen. Im Baugewerbe berichteten hingegen lediglich 24 Prozent der Betriebe von Engpässen.

Probleme bei der Weiterbildung ihrer Beschäftigten sehen die Unternehmen an verschiedenen Stellen: 27 Prozent der befragten kleinen und mittleren Unternehmen bemängelten eine zu geringe Anzahl an Angeboten. Für ein Viertel der Unternehmen waren ausserdem die Kosten von Fortbildungen ein Problem. Unternehmen, die direkt von der Corona-Pandemie betroffen waren, berichteten besonders häufig von Problemen bei der Finanzierung von Weiterbildungen für ihre Mitarbeiter.

«Leitbild ist das lebenslange Lernen in Eigenverantwortung - aber nicht auf sich allein gestellt», erklärte die Ökonomin Köhler-Geib. Eine Weiterbildungsoffensive könnte schon kurzfristig Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit verbessern, langfristig müssten den Digitalkompetenzen jedoch bereits im Kindergarten und der Schule «ein grösserer Stellenwert» eingeräumt werden, forderte sie.

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