Uhrenexporte sinken im Oktober weiterhin

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Biel/Bienne,

Die Exporte von Schweizer Uhren sind im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat erneut zurückgegangen, allerdings nicht mehr so stark wie in den Monaten davor.

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Die Uhren-Export sind im Oktober weiter deutlich gesunken. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Uhrenexporte sind im Oktober weiter zurück gegangen.
  • Allerdings lässt sich im Vergleich zum Vormonat ein Abflachung feststellen.
  • Wachsende Bestellungen aus China verleihen der Branche derzeit Auftrieb.

Die Exporte von Schweizer Uhren sind im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat erneut zurückgegangen. Allerdings sinken sie nicht mehr ganz so stark wie in den Monaten davor. Auftrieb geben der Branche die im Vergleich zum Vorjahr wachsenden Bestellungen in China und neuerdings auch in Hongkong.

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Noch zu Jahresbeginn zogen die Uhrenexporte deutlich an. (Archiv) - Keystone

Insgesamt beliefen sich die Uhrenexporte im Oktober auf 1,88 Milliarden Franken. Dies teilt der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Dienstag mit. Damit sind die Ausfuhren nominal um 7,1 Prozent zurückgegangen. Im September und August sanken sie um jeweils 12 Prozent, noch drastischer war der Einbruch in den Monaten davor.

Exporte nach China steigen

Die Uhrenbranche wurde vor allem im Frühling von der Coronakrise mit voller Wucht erfasst. Die Ladenschliessungen und Reisebeschränkungen hatten die Ausfuhren im April und Mai um 80 beziehungsweise 70 Prozent einbrechen lassen. Im Juni zeigten sich dann erste Erholungszeichen, als der Rückgang «nur» noch gut ein Drittel betrug. Nach zehn Monaten verzeichnen die Uhrenexporte einen Rückgang von 26 Prozent auf 13,3 Milliarden Franken.

Entgegen dem allgemeinen Trend sind die Ausfuhren in den mittlerweile für die Branche grössten Absatzmarkt China zuletzt deutlich angestiegen. Auch im Oktober nahm das Exportvolumen zu, und zwar um 15 Prozent. China hat sich früh im Jahr von den Folgen der Coronakrise erholt und Geschäfte öffnen können. Zudem kaufen Chinesen nun vermehrt Luxusgüter in ihrer Heimat.

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Die Coronakrise hat im Februar zum Einbruch der Uhrenexporte nach China geführt. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Hongkong war über Jahre die wichtigste Drehscheibe für den Verkauf von Schweizer Uhren, hat diesen Stellenwert mittlerweile aber verloren. Erste Einbrüche gab es ab Mitte 2019, als politische Unruhen das Leben in Hongkong teilweise zum Stillstand brachten. Später verzichteten wegen Corona noch mehr kaufhungrige Chinesen auf Reisen nach Hongkong.

Abnahme in Grossbritannien, Japan und den USA

Im Oktober sind die Uhrenexporte nach Hongkong allerdings erstmals seit März 2019 wieder angestiegen. Im Vergleich zur eher tiefen Vorjahresbasis zogen sie um 3,5 Prozent an. Deutlich Abnahmen müssen die Uhrenhersteller aber nach wie vor in grossen Märkten wie Grossbritannien (-8,1%) oder Japan (-17%) hinnehmen. In den USA fällt das Minus in der Exportstatistik mit 5,3 Prozent etwas geringer aus.

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