Der Lieferdienst Uber Eats wird nach Genf auch in Lausanne lanciert. Andere Städte dürften folgen, auch in der Deutschschweiz. Gewerkschaften passt das nicht.
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Ein Kurier liefert für Uber Eats aus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit heute gibt es den Lieferdienst Uber Eats auch in Lausanne.
  • In Genf wurde der Dienst letztes Jahr lanciert, geplant ist Start auch in Zürich.
  • Gewerkschaften bezeichnen das Uber-Modell als «Dumping».

In Genf ist Uber Eats bereits seit November verfügbar. Jetzt breitet sich der Lieferdienst aus. Seit heute ist das Unternehmen auch in Lausanne tätig.

Damit können Kunden wochentags täglich zwischen 11 und 23 Uhr Essen via App bestellen. Am Wochenende gar bis Mitternacht. Das Liefergebiet umfasst die ganze Stadt.

Rund 50 lokale Restaurants machen zum Start mit. Dabei bekannte Firmen wie Holy Cow!, Supreme Tacos oder Sushi Shop. Das US-Startup verspricht Lieferzeiten von durchschnittlich weniger als 30 Minuten.

In Genf arbeitet das Unternehmen mittlerweile mit 150 Restaurants zusammen. «Wir sind mit dem Start von Uber Eats in Genf sehr zufrieden», heisst es in einer Medienmitteilung.

Mehrere Städte folgen dieses Jahr

Geplant ist auch laut Medienberichten ein Marktstart in Zürich, der Zeitpunkt ist allerdings noch offen. «Wir sehen ein enormes Interesse an dem Service», sagt eine Sprecherin zu Nau. Entsprechend werden aktuell Stellen aufgebaut. In mehreren Städten soll der Dienst dieses Jahr noch lanciert werden.

Wie bei Taxi-Service sind Fahrer von Uber Eats nicht angestellt. Das stösst bei der Gewerkschaft Unia auf Widerstand. «Fahrer werden nicht ordentlich angestellt, sind nicht bei den Sozialversicherungen gemeldet und nicht unfallversichert», sagt Sprecher Philipp Zimmermann. Für ihn ist klar: «Uber nimmt seine Arbeitgeberpflichten nicht wahr».

Uber Unia
Gewerkschaften kritisieren Uber seit Marktstart. - Keystone

Andere Lieferdienste stellen ihre Kuriere an, so der Unia-Mann. «Sie haben dadurch in der Regel bessere Löhne als die scheinselbständigen Uber-Kuriere und sind zudem unfall- und sozialversichert», so Zimmermann. Das Uber-Modell sei ein «illegales Dumping-Modell, dass die Angestellten ausnutzt, sie zur Schwarzarbeit zwingt und ihnen jeglichen Versicherungsschutz vorenthält».

Uber sieht sich als Vermittler

Die Kritik an Uber ist nicht neu. Das US-Startup hält bei jeder Gelegenheit fest, dass Fahrer nicht «für», sondern «mit» Uber fahren. Das Unternehmen sieht sich Vermittler und nicht als Arbeitgeber. Fahrer seien dadurch selber für führe Versicherung zuständig.

Rechtlich ist der Fall nicht geklärt. Ein Suva-Entscheid, welches Uber als Arbeitgeber einstufte, wurde vom Züricher Sozialversicherungsgericht letztes Jahr zurückgewiesen.

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