Das Mediengeschäft und damit auch die TX Group wurden von der Corona-Krise voll getroffen. Die Gruppe lanciert deshalb ein neues Sparprogramm.
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Aussenansicht des Hauptsitzes der TX Group in Zürich. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die TX Group erleidet im ersten Halbjahr 2020 einen grossen Verlust.
  • Der Umsatz des Schweizer Medienhauses sank um 17.7 Prozent auf 431,2 Millionen Franken.
  • In den nächsten drei Jahren will die Gruppe 70 Millionen Franken an Kosten einsparen.

Corona hat das Mediengeschäft und damit auch die TX Group voll getroffen. Der rückläufige Umsatz sowie massive Goodwill-Wertberichtungen führten im Halbjahr zu einem grossen Verlust. Die Gruppe gibt im stark betroffenen Bereich Bezahlzeitungen nun mit einem umfassenden Kostensenkungsprogramm Gegensteuer.

Aus der Mitteilung der TX Group vom Dienstag erfährt man: Der Umsatz des grössten privaten Schweizer Medienhauses sank im ersten Halbjahr 2020 um 17,7 Prozent auf 431,2 Millionen Franken. Damit lag das Minus in etwa im Rahmen der Mitte Juli vorab publizierten Erwartung von rund einem Fünftel.

TX Group kämpft mit roten Zahlen

Operativ rutschte die Gruppe, wie ebenfalls bereits vorgewarnt, in die rote Zahlen. So betrug der Betriebsverlust auf Stufe EBIT 107,5 Millionen nach einem Gewinn von 41 Millionen im Vorjahr. Neben dem Umsatzrückgang belasteten Wertminderungen auf dem Goodwill beim Unternehmensbereich Tamedia im Umfang von 85 Millionen das Ergebnis.

Der um Effekte aus Unternehmenszusammenschlüssen bereinigte EBIT wird auf 12,3 Millionen nach 71,1 Millionen beziffert. Unter dem Strich resultierte ein Minus von 109,4 Millionen nach einem Gewinn von 53,6 Millionen.

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Der Hauptsitz der TX Group in Zürich. - Keystone

Verwaltungsratspräsident und Verleger Pietro Supino beurteilt die Situation: Die neu aufgestellte TX Group habe gut ins Jahr 2020 gestartet. Doch dann «wurden die Monate ab März in besonderem Masse von der Corona-Krise überschattet.»

Das weiterhin umsatzstärkste Segment bleibt «Tamedia», wo die Bezahlmedien zusammengefasst sind. Doch auch dieses Segment verlor im ersten Semester 18,6 Prozent an Umsatz und rutschte bereits in die roten Zahlen.

Die Corona-Krise beschleunige den grundlegenden Strukturwandel der Medien, weshalb mit Blick nach vorne von tieferen Cashflows auszugehen sei. Als Folge davon verbuchte die TX Group bei den Bezahlmedien zusätzlich eine Wertminderung auf dem Goodwill.

70 Millionen sparen – in den nächsten drei Jahren

In einer Mitteilung hiess es, das Tamedia-Management wolle für die Zukunft eine nachhaltige Geschäftsbasis schaffen. Dafür sollen in den nächsten drei Jahren nun 70 Millionen an Kosten eingespart werden. Die dafür nötigen Massnahmen werden in den nächsten Monaten mit den betroffenen Bereichen und unter Einbezug der Sozialpartner erarbeitet werden.

Am stärksten traf der Coronabedingte Lockdown indes das Pendlermedium «20 Minuten» sowie die Werbevermarktung. Im Unternehmensbereich «20 Minuten» brach der Umsatz im Halbjahr um 43,5 Prozent ein. Das traditionell margenstarke Segment schrieb einen operativen Verlust.

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Auch die TX-Group ist Teil der Fusions-Pläne. - sda

Bei Goldbach ging der Umsatz um knapp 22 Prozent und auch hier resultierte ein betrieblicher Verlust. Seit Juni habe sich der Markt indes beruhigt und für das zweite Halbjahr wird mit einer deutlichen Belebung gerechnet.

Doch nicht nur die publizistischen und werbeorientieren Geschäftsbereiche mussten Einbussen hinnehmen. Auch TX Markets mit den grossen Rubrikenplattformen und Marktplätzen wie Jobcloud, Homegate oder Ricardo verlor knapp 7 Prozent an Umsatz.

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