Vor zehn Jahren hat die Swisscom den TV-Markt in Angriff genommen. Heute ist sie Marktführerin. Das dürfte sich so bald auch nicht ändern.
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Werbung überspulen könnte beim Replay-TV bald Geschichte sein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sunrise hat im ersten Halbjahr 2018 deutlich mehr TV-Kunden gewonnen.
  • Auch Swisscom wächst, UPC hingegen muss Federn lassen.

Früher war der Fall klar: Wer fernsehen will, braucht einen Kabelanschluss. Alternativen gab es kaum. Das ist heute ganz anders. Mit dem Aufkommen des Breitband-Internets wurde der TV-Markt in den letzten Jahren kräftig durchmischt.

Spitzenreiter ist seit 2016 die Swisscom. Und sie baut ihre Führung weiter aus. Laut jüngsten Zahlen schauen über 1,5 Millionen Schweizer über Swisscom-TV fern. Allerdings flacht das Wachstum nach zehn Jahren langsam ab. Im Gegenzug verliert der einstige Platzhirsch UPC immer mehr an Boden. Ende Juni verzeichnete die Kabelnetzbetreiberin 1,1 Millionen Kunden. Das sind 35'000 weniger als noch im März. Bitter: Um den Kundenschwund zu stoppen, hat das Unternehmen vergangenen Herbst den TV-Sender Mysports lanciert.

Sunrise wächst beim TV

Ein richtig kräftiges Wachstum hingegen verzeichnet bei den TV-Anschlüssen Sunrise, wie die heute präsentierten Halbjahreszahlen zeigen. Aktuell hat das Unternehmen 229'000 TV-Kunden. Ein Plus von 22 Prozent oder 41'000 Kunden. Kein Bereich wächst stärker. Nur: In absoluten Zahlen hat die Swisscom die Nase vorn. Der blaue Riese hat innert Jahresfrist 54'000 Neukunden gewonnen.

UPC will den Internet-Anbietern das TV-Geschäft nicht kampflos überlassen. Bald soll eine neue TV-Box das Geschäft wieder ankurbeln. Diese soll die die altbekannte Horizon-Box ablösen. Wann, ist unklar.

Mittlerweile mischt auch Salt im TV-Geschäft mit. Beim günstigen Glasfaser-Angebot Fiber hat das Westschweizer Unternehmen gleich noch ein TV-Anschluss inkludiert. Dabei handelt es sich um eine Software-Lösung von Zattoo, die auf einer Apple Set-top-Box läuft. Das funktioniert überraschend gut. Ob sich das auszahlt, bleibt offen. Aktuelle Zahlen hat Salt noch nicht publiziert.

Ähnlich wie der Telekom- ist auch der TV-Markt gesättigt. Wollen die Konzerne ihre Umsätze steigern, müssen sie der Konkurrenz Kunden abluchsen. Hier gibt es im Moment vor allem eine Verliererin: UPC. Sie braucht Innovationen, sonst dürfte die Telekom-Firmen weiter auf ihre Kosten wachsen.

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