Eigentlich war die Industriefirma Sulzer sowie die ehemalige Tochtergesellschaft Medmix mit gut gefüllten Auftragsbüchern erfreulich ins neue Jahr gestartet. Doch nun werden beide Firmen in Polen sanktioniert, weil ihr Hauptaktionär Viktor Vekselberg ein russischer Oligarch ist.
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Das Logo des Industriekonzerns Sulzer. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/STEFFEN SCHMIDT
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Die Aktivitäten der zwei Tochtergesellschaften in Polen müssten aufgrund von Anordnungen der polnischen Regierung eingestellt werden, teilten Sulzer und Medmix am Montag in separaten Communiqués mit.

Die polnischen Sanktionen betreffen laut Sulzer etwa eigentlich den Hauptaktionär Viktor Vekselberg, sind aber auf die polnischen Sulzer-Gesellschaften ausgeweitet worden.

Der russische Oligarch hat seine Beteiligung an Sulzer zwar bereits vor Jahren klar unter die Marke von 50 Prozent gesenkt und auch bei Medmix liegt sein Anteil darunter. So verweist Sulzer darauf, dass Vekselberg keinerlei Kontrolle oder Eigentumsrechte über Sulzer-Gesellschaften ausübe und all seine wirtschaftlichen Rechte an Sulzer entzogen seien.

Geholfen hat all dies nichts. Die polnischen Behörden haben sich trotzdem für Sanktionen entschieden. In den Augen von Sulzer ist der Schritt falsch. Man werde deshalb darauf hinarbeiten, dass die Tochtergesellschaften Sulzer Pumps Wastewater Poland und Sulzer Turbo Services Poland wieder von der Sanktionsliste Polens gestrichen würden.

An der Börse kommt die Nachricht der Sanktionen bei den Investoren gar nicht gut an. Während bei Sulzer selbst der Anteil des Polen-Geschäfts am Gesamtumsatz mit 0,6 Prozent sehr klein ist, kommt vor allem die von Sulzer abgespaltene Medmix stark unter die Räder.

Denn sie erwirtschaftet einen grossen Anteil ihres Umsatzes in dem Land. So erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr rund 18 Prozent seiner Einnahmen in Polen. Das entspricht konkret etwa 80 Millionen Franken.

Kurz nach Mittag gaben die Aktien von Medmix 17 Prozent nach. Für kurze Zeit war der Handel mit Medmix-Aktien gar eingestellt, dies nach einem Tagestief bei 27,06 Franken, was einem Minus von beinahe 20 Prozent entsprach. Die Aktien von Sulzer verloren derweil 3,3 Prozent auf 72,50 Franken, dies in einem insgesamt positiven Gesamtmarkt (SPI +0,07%).

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