Sonderzölle auf Autos können nicht vorhergesehen werden
Die EU-Kommissarin Cecilia Malmström weiss nicht, ob Donald Trump noch Sonderzölle auf Autoimporte legen wird, aber für den Fall will sie vorbereitet sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut Cecilia Malmström ist unklar, ob der US-Präsident Zölle auf Autos einführen wird.
- Die EU-Kommissarin bereitet eine Liste mit US-Produkten für Ausgleichszölle vor.
Ob US-Präsident Donald Trump Sonderzölle auf Autoimporte aus Europa einführen wird, ist nach Einschätzung von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström weiter unklar. «Niemand weiss das», sagte die Schwedin zum Jahreswechsel in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Für den Fall der Fälle arbeite sie weiter an einer Liste mit US-Produkten, auf die Ausgleichszölle verhängt werden könnten.
Den Wert europäischer Auto- und Autoteilexporte in die USA bezifferte Malmström auf mehr als 50 Milliarden Euro (56 Milliarden Franken) pro Jahr. Der Umfang der Ausgleichsmassnahmen würde sich nach den entstehenden Schäden richten und im Einklang mit den WTO-Regeln berechnet werden, erklärte sie. Denkbar ist demnach, dass im ersten Schritt Ausgleichszölle auf US-Waren im Wert von rund 20 Milliarden Euro (22,5 Milliarden Franken) verhängt würden.
Ein Ausgangspunkt des Handelsstreits zwischen den USA und der EU ist der Exportüberschuss der EU-Länder gegenüber den USA, den US-Präsident Donald Trump für ungerecht und gefährlich für die Sicherheit seines Landes hält. Auf Stahl- und Aluminiumimporte liess er deswegen bereits Sonderzölle einführen, worauf die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte reagierte.