Der Gebrauchtwagenkauf kann schnell richtig in die Hose gehen. Nau erklärt, auf was Sie beim Kauf achten müssen.
Ein Kunde sucht ein Fahrzeug auf dem Platz eines Gebrauchtwagenhändlers.
Ein Kunde sucht ein Fahrzeug auf dem Platz eines Gebrauchtwagenhändlers. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nau zeigt, wo Sie die besten Auto-Angebote finden.
  • Zudem erklären wir, was sie bei der Probefahrt beachten müssen.

Die Zeiten sind längst vorbei, wo man zum Gebrauchtwagenkauf die Garagen in der Nachbarschaft abgeklappert. Heute führt an Online-Portalen kein Weg vorbei. Die Auswahl ist dadurch riesig geworden. Doch wie findet man den perfekten Gebrauchtwagen?

Beim Gebrauchtwagenkauf gilt: «Dr ender isch dr gschwinder». Und hier wird ein grosser Vorteil zum Nachteil: Im Bieterwettbewerb machen nicht nur Interessierte aus der Umgebung mit, sondern die ganze Schweiz. Mindestens. Je nach Fahrzeug suchen auch Ausländer im Schweizer Markt. Denn unsere Autos haben einen guten Ruf. Sie sind oft besser gepflegt als Fahrzeuge im Ausland.

Suchaufträge fast überall möglich

Wer weiss, welches Auto er will, macht darum Suchaufträge auf den gängigen Plattformen. Hier dazu gehört etwa Autoscout24, eine Ringier-Tochter. Dort sind aktuell über 145'000 Autos inseriert. Nirgendwo ist die Auswahl grösser. Der Suchauftrag funktioniert via Mail oder Push-Nachricht auf dem Handy.

Gewicht hat auch die Tamedia-Plattform Tutti. Aktuell sind dort 52'000 Autos inseriert, überdurchschnittlich viele stammen aus dem Tessin. Auch, weil die Plattform einst nur für diese Region gedacht war. Hier sind auch Suchaufträge via Handy möglich. Rin guter Tipp ist auch ein Blick auf Anibis, auch wenn viele Autoscout-Inserate dort drin sind. Aber eben auch andere, die nur auf der Westschweizer Plattform sind. Wer der französischen Sprache mächtig ist, sollte noch bei Petitesannonces.ch nachschauen. Die Inserate-Seite richtet sich hauptsächlich an Westschweizer.

Ein breites Angebot findet sich auch auf der Auktionsplattform Ricardo.ch. Gerade bei Auktionen können gute Preise erzielt werden. Allerdings ist die Plattform heute so bekannt, dass richtige Schnäppchen eher selten sind.

Besser ab Mfk

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich ein Schnäppchen nicht entgehen lassen wollen, sollten Sie schnell reagieren. Verkauft jemand ein Fahrzeug unter dem Marktpreis, etwa weil er es schnell loswerden muss, greifen gerne Händler zu, die das Auto wiederverkaufen. Doch was ist der Marktpreis? Vergleichen Sie die Inserate, auch unterhalb der Plattformen. So wissen Sie, welche Preise überrissen oder besonders tief sind.

Doch aufgepasst: Wenn Sie sich mit Autos nicht auskennen, kaufen Sie nur ein Fahrzeug ab Motofahrzeugkontrolle (ab Mfk). Seriöse Verkäufer machen das in der Regel immer. Aufpassen vor Begriffen wie «mit Mfk» oder «gültige Mfk». Sie heissen in der Regel nur, dass die letzte Prüfung weniger als zwei Jahre her ist. Vor allem Hinterhofgaragen locken mit solchen Floskeln. Falls das Auto nicht frisch geprüft wurde, fragen Sie, was das Fahrzeug ab Kontrolle kosten würde. Ist der Aufschlag happig, dürfte das Auto einige Mängel haben.

Machen Sie auf jeden Fall eine Probefahrt: Testen Sie Bremsen, Getriebe und Motor. Schaltet das Auto sauber, zieht das Fahrzeug beim Bremsen in eine Richtung? Läuft der Motor ruhig? Hat das Lenkrad Spiel? Nehmen Sie unbedingt jemanden mit. Vier Augen und Ohren sehen und hören mehr. Achten Sie auf den Pflegezustand. Ein Auto mit schönem Lack und gepflegten Ledersitzen ist oft auch mechanisch gut in Schuss. Das muss natürlich nicht immer der Fall sein. Ein Blick ins Serviceheft ist immer Pflicht. Hier sind Stempeln von Markengaragen besonders wertvoll. Zudem sollte der letzte Service nicht allzu lange her sein.

Elektronik gut testen

Probieren Sie das Auto gut aus. Überprüfen Sie Alter und Profiltiefe der Pneu, ziehen Sie an den Gurten, testen Sie das Licht, Fensterheber, Radio, Klimaanlage, Sitzheizung und andere elektronische Spielereien. Rostprobleme sind sehr fahrzeugspezifisch. Darum: Vorher im Netz abklären, wo Rost sein könnte. Und vor Ort das Auto gut untersuchen. Auch ein glänzendes Fahrzeug kann eine Rostlaube sein.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie das Fahrzeug vor dem Kauf vom TCS überprüfen lassen. Das kostet zwar, kann Sie aber vor grossem Ärger bewahren.

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