SIX Swiss Exchange: Über 360 Meldungen zu Management-Transaktionen

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Zürich,

Nach den Kursverlusten an den Börsen sind bei der SIX Swiss Exchange über 360 meldepflichtige Transaktionen aus dem Topmanagement von Firmen eingegangen.

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Das Logo der Schweizer Börse Six Swiss Exchange. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie schickte die Börsen weltweit auf Talfahrt.
  • Topmanager einiger Firmen versuchen nun offenbar, sich mit eigenen Aktien einzudecken.
  • Bei der SIX Swiss Exchange Regulation sind über 360 entsprechende Meldungen eingegangen.

Nach den breiten Kursverlusten an den Börsen gibt es derzeit auffällig viele meldepflichtige Transaktionen aus dem Top-Management der Firmen. Verwaltungsräte und Konzernleitungsmitglieder nutzen offensichtlich die Corona-Krise, um sich mit Anteilen des eigenen Unternehmens einzudecken.

Vom 1. bis 25. März sind bereits über 360 Meldungen zu Management-Transaktionen bei der Regulierungsstelle der Börse SIX Swiss Exchange Regulation eingegangen. Das sind über 60 Prozent mehr als im selben Zeitraum im Vorjahr.

Insgesamt wurden vom Top-Management über 29 Millionen eigene Wertpapiere gehandelt. Zum Vergleich: 2019 betrug das Handelsvolumen im selben Zeitraum nur gerade 1,1 Millionen Wertpapiere. Dies zeigt eine Datenanalyse der Finanznachrichtenagentur AWP. Analysiert wurden alle meldepflichtigen Management-Transaktionen der an der SIX kotierten Unternehmen.

Auffallend hoher Anteil an Käufen

Bei einem Grossteil der Transaktionen handelt es sich um Aktienkäufe. 88 Prozent aller gehandelten Wertpapiere sind Aktien, welche Verwaltungsräte, Firmenchefs und Geschäftsleitungsmitglieder erworben haben.

Normalerweise halten sich die Käufe und Verkäufe bei den Management-Transaktionen in etwa die Waage. In den vorhergegangenen drei Jahren waren jeweils 52 Prozent aller gemeldeten Transaktionen Käufe.

Und im untersuchten Zeitraum vom 1. bis 25. März liegt der Anteil an erworbenen Wertpapieren üblicherweise noch tiefer. Letztes Jahr betrug der Anteil von gekauften Aktien 32 Prozent, 2018 sogar nur 9 Prozent und 2017 44 Prozent.

Grosse Zukäufe bei Swatch

Offenbar nutzen zahlreiche Mitglieder von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung die aktuell tiefen Aktienpreise, um ihre Anteile am eigenen Unternehmen zu erhöhen. Bei nicht weniger als 22 der SIX-Unternehmen gab es bislang im März mindestens einen Aktienkauf von über einer Million Franken.

So haben etwa Mitglieder der Swatch-Geschäftsleitung in insgesamt elf Transaktionen knapp eine Million Namenaktien erworben. Ihr Wert: 37,05 Millionen Franken. Zudem kauften sie knapp 740'000 Inhaberaktien im Wert von 128,2 Millionen Franken. Das entspricht 3,4 Prozent der Stimmrechtsanteile von Swatch.

Die Transaktionen wurden gemeinsam von drei meldepflichtigen Personen getätigt. Dieser Hinweis lässt darauf schliessen, dass Mitglieder der Familie Hayek die Aktien gekauft haben.

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