SIX hat Börsenlizenz für Digitalbörse SDX zurückgegeben
Die Schweizer Börse SIX gibt die Lizenz für den Wertpapierhandel über ihre Blockchainplattform SDX zurück; der Handel wird bis Ende 2025 eingestellt.

Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX hat die Lizenz für den Wertpapierhandel über eine Blockchainplattform zurückgegeben. Das sagte ein SIX-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP und bestätigte damit einen Bericht der «Handelszeitung» (HaZ) vom Donnerstag.
Die Marktteilnehmer der digitalen Börse der SIX wurden bereits im Mai darüber informiert, dass die Geschäftstätigkeit der SDX Trading AG per 1. Januar 2026 in die SIX Swiss Exchange konsolidiert werde. Das Schreiben liegt AWP vor.
Infolgedessen würden alle Geschäfte und Aktivitäten in den kommenden Monaten eingestellt, heisst es in dem Schreiben. Die Lizenz als Börse hat SDX Trading «freiwillig» zurückgegeben. Der letzte Handelstag war dem Schreiben zufolge bereits der 30. Mai 2025.
Auswirkungen auf die Digitalbörse
Die SIX Digital Exchange werde derweil lediglich ihre Geschäftstätigkeit als regulierte Zentralverwahrstelle für digitale Vermögenswerte fortsetzen.
Die Digitalbörse SDX war 2019 angekündigt worden. Komplett auf Blockchaintechnologie basierend hätten Handel, Settlement und Verwahrung von Wertschriften in ein einziges, neues System überführt werden sollen.
Doch die Banken würden die neue Börse nicht nutzen, schrieb die «HaZ». «Unsere Kunden hätten einen sehr grossen Aufwand betreiben müssen, um ihre Infrastruktur so anzupassen, dass sie den Börsenhandel über die SDX abwickeln», sagte SIX-Chef Bjørn Sibbern der Zeitung. «Das wurde allenfalls unterschätzt.»
Auch hätten die Banken dem Projekt von Beginn an Fesseln angelegt, indem sie den Handel mit Kryptowährungen über die SDX verboten haben. «Im Nachhinein kann man sich fragen, ob das richtig war», sagte Sibbern.






