Schweizer Immobilien könnten bald an Wert verlieren

Am 11. Schweizer Finanz- und Immobilienkongress am Mittwoch in Bern prognostizierte Donato Scognamiglio, CEO der Beraterfirma Iazi, eine Kehrtwende im Immobilienmarkt. Nach 20 Jahren des Wachstums ist er überzeugt, dass die Häuser und Wohnungen in Zukunft an Wert verlieren werden. Und zwar bis zu zehn Prozent, dies entspricht einem Wert von über 200 Milliarden Franken.

«In der Schweiz wurde und wird viel gebaut, gleichzeitig steigt die Anzahl an Leerwohnungen», begründet Scognamiglio seine Prognose. Ausserdem würden die Mieten und auch die Nachfrage nach Wohnraum sinken. Es sei daher nur naheliegend, dass es früher oder später im Immobilienmarkt zu einer Veränderung kommen müsse. 

«Wenn zu diesem Cocktail noch eine Zinserhöhung kommt, dann gibt es eine gröbere Korrektur», sagt der Ökonom. Vor allem für jene, die sehr teure Anlageobjekte zu sehr tiefen Renditen gekauft haben. Diese werden grössere Abschreibungen in Kauf nehmen müssen, ist Scognamiglio überzeugt.

«Wünsche mir sanfte Landung»

Von dieser Entwicklung ist jedermann betroffen, auch Mieter. Denn auch diese haben ungefähr 20 Prozent ihres Vermögens in einer Pensionskasse, erklärt Scognamiglio. Und die Pensionskassen wiederum legen das Geld unter anderem in Immobilien an.

«Sorgen müssen wir uns nicht, aber vorsorgen», sagt der CEO von Iazi. Jetzt sei der Zeitpunkt zum Amortisieren gekommen. Wer robust in die Veränderung auf dem Markt hineingeht, müsse nichts befürchten, ist Scognamiglio überzeugt. Aber: «Jene, die bis unter das Dach fremdfinanziert sind, wird es wegputzen. Und das ist für den Markt gar nicht allzu schlecht.»

Donato Scognamiglio spricht von einer «Abkühlung», einer «sanften Landung», die er sich für den Immobilienmarkt wünscht. Und doch ist er Realist: «Wer die Geschichte kennt weiss, dass noch niemand sanft gelandet ist, der eine Treppe runterfiel.»