Schweizer Exporte verzeichnen trotz leichtem Rückgang real ein Wachstum.
Uhren «made in Switzerland» sind immer noch begehrt. Im April gingen die Exporte allerdings leicht zurück. (Archivbild)
«Made in Switzerland»: Die Uhrenhersteller verzeichneten einen Exportrekord. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER
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Waren mit dem Label «Made in Switzerland» bleiben rund um den Globus gefragt. Nach zwei starken Wachstumsjahren gingen die Schweizer Exporte im 2023 nominal zwar leicht zurück, legten aber real bzw. preisbereinigt zu. Einen neuerlichen Exportrekord verbuchte die Uhrenbranche.

Die Schweiz ist eine Exportnation. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von 274,3 Milliarden Franken ausgeführt. Das entspricht im Vergleich mit 2022 einem Rückgang um 1,2 Prozent, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag bekannt gab.

Um Preisveränderungen bereinigt, errechnet sich aber ein Plus von 2,5 Prozent. Dabei war in der Exportstatistik über das gesamte Jahr hinweg ein Auf-und-Ab zu beobachten. Während die Ausfuhren im Startquartal sowie im dritten Quartal leicht zulegten, waren im zweiten und vierten Quartal leichte Rücksetzer zu beobachten.

Aussenhandel entwickelt sich rückläufig

Nach dem Corona-Einbruch 2020 und der kräftigen Gegenbewegung in den beiden Folgejahren habe sich der Aussenhandel zuletzt auf hohem Niveau rückläufig entwickelt, sagte ein Experte des BAZG im Gespräch mit AWP. Die Aussenhandelsstatistik sei dabei von sinkenden Preisen, wie etwa für Energie, beeinflusst worden. Die Preisentwicklungen kamen auch aufseiten der Importe zum Ausdruck.

Nominal sanken die Warenimporte in die Schweiz im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent auf 225,8 Milliarden Franken. Preisbereinigt bzw. real hielt sich der Rückgang mit 2,0 Prozent aber in Grenzen.

Handelsbilanz verzeichnet Überschuss

Der im Vergleich zu den Exporten stärkere Rückgang bei den Importen hatte unter dem Strich zur Folge, dass der Überschuss in der Handelsbilanz um beinahe sechs Milliarden auf 48,5 Milliarden Franken kletterte. Damit sei im vergangenen Jahr der zweithöchste je gemessene Überschuss erzielt worden, hiess es.

Nach Warengruppen aufgeschlüsselt entwickelten sich die Exporte in sieben der insgesamt elf Gruppen rückläufig. Besonders deutlich sanken jene der Gruppe Metalle (-9,0 %). Und auch die Exporte von Papier und grafischen Erzeugnissen sowie Präzisionsinstrumenten gaben nach.

Aufschwung bei Uhrenexport

Einen weiteren Exportrekord verzeichneten indes die Uhrenhersteller. Die Uhrenexporte rückten um 7,6 Prozent auf 26,7 Milliarden Franken vor – dies, nachdem bereits 2022 ein Rekord geschrieben worden war. Die Corona-Erholung in asiatischen Märkten sowie die nach wie vor starke Nachfrage im grössten Absatzmarkt USA liessen die Kassen in der Uhrenbranche klingeln.

Regional sieht es so aus, dass sich die Ausfuhren in fast alle grossen Wirtschaftsregionen rückläufig entwickelten, einzig die Ausfuhren nach Europa stagnierten. Nach Nordamerika wurden 3,5 Prozent weniger Güter exportiert, die Ausfuhren nach Asien sanken um 2,9 Prozent. Dabei gab es im Handel mit China den ersten Exportrückgang seit elf Jahren.

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