Am Schweizer Aktienmarkt hat die weltweit steigende Nervosität rund um eine drohende Eskalation im Ukraine-Krieg für Kursverluste auf breiter Front gesorgt. Der Leitindex SMI setzte die jüngste Abwärtsbewegung fort und büsste am Montag zeitweise mehr als 2,5 Prozent ein. Er schloss zwar über den Tiefstkursen, aber dennoch um 1,68 Prozent tiefer bei 12'026 Punkten. Auch der breite SPI büsste mit -1,7 Prozent klar an Wert ein.
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Der SMI notiert tiefer. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Damit befand sich hiesige Börse in guter Gesellschaft mit anderen Märkten.

So sackte der deutsche DAX um 2,0 Prozent ab und auch an der Wall Street purzelten die Kurse im frühen Handel weiter. Risikoreiche Anlagen wurden gemieden, relativ sichere Werte wie Gold oder auch der Schweizer Franken waren tendenziell gesucht. So fiel der Euro zum Franken wieder klar unter die Marke von 1,05 Franken.

«Der Ukraine-Krieg hat das Diktat über die Märkte übernommen», fasste die Credit Suisse die aktuelle Stimmungslage in einem Kommentar zusammen. Die jüngsten diplomatischen Bemühungen hatten keine sichtbaren Erfolge erzielt. Viele Länder haben ihre Bürger aufgerufen, die Ukraine zu verlassen. Zuletzt hatte auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz Russland in der Krise erneut mit harten Sanktionen gedroht, zugleich aber das Dialogangebot untermauert.

Weiterhin im Fokus der Börsianer blieben auch die Inflations- und Zinsängste. So setzte der die Inflation antreibende Ölpreis seinen Höhenflug fort und näherte sich der Marke von 100 Dollar je Fass weiter an.

Bei den Blue Chips verzeichneten vor allem Aktien von Banken und Versicherungen die grösste Einbussen. Julius Bär, CS, UBS sowie Swiss Life, Swiss Re und Zurich sackten um zwei bis vier Prozent ab. Die Aktien der Grossbanken werden bei steigenden wirtschaftlichen wie auch politischen Unsicherheiten jeweils besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Deutliche Einbussen gab es auch bei Industriewerten wie ABB, AMS Osram und Sika.

Im Fokus standen zum Wochenstart allerdings Clariant mit einem satten Minus von 16 Prozent. Der Chemiekonzern hat die für Mittwoch geplante Publikation seines Zahlenkranzes für das Jahr 2021 aufgrund von internen Hinweisen über mögliche Falschbuchungen von Rückstellungen und Wertberichtigungen verschoben. Betroffen seien die Geschäftsabschlüsse der Jahre 2021 und 2020. Die Hinweise auf Unregelmässigkeiten wurden in Börsenkreisen als «eher unschön» bezeichnet, sollten sich die Anschuldigungen seitens von Whistleblowern bestätigen.

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