Der Schweizer Aktienmarkt findet nicht aus seiner Baisse und markiert ein neues Jahrestief. Die US-Notenbank hat mit ihrem neuerlichen deutlichen Zinsschritt die Börsen global weiter unter Druck gesetzt, auch wenn die Zinserhöhung im Rahmen der Erwartungen ausgefallen ist. Fed-Chef Jerome Powell hat einmal mehr seine Entschlossenheit bekundet, die Geldpolitik zu straffen, bis die Inflation unter Kontrolle ist, was die Rezessionssorgen weiter nährt. In den Fokus rückt nun die SNB, von welcher ebenfalls eine deutliche Zinserhöhung erwartet wird.
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Die Börse in Zürich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Fed ziehe mit dem jüngsten Entscheid die geldpolitischen Zügel weiter an und auch für die kommende Sitzung Anfang November scheine eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte eingeplant zu sein, so das Fazit der Zürcher Kantonalbank.

Und für die Credit Suisse haben Powells Aussagen, die Geldpolitik weiter zu verschärfen, die Sorgen um eine harte Landung der Wirtschaft erhöht.

Der SMI fällt bis um 09.10 Uhr um 1,44 Prozent auf 10'278,70 Punkte zurück. Das bisherige Jahrestief bei 10'350 Punkten vom Juni wird damit klar unterschritten. Der hiesige Aktienmarkt befindet sich damit in guter Gesellschaft anderer europäischer Börsen wie in Deutschland oder Frankreich, wo die Kurse in ähnlichem Rahmen nachgeben.

Die nervöse Stimmung schlägt sich auch im Verhältnis zwischen dem Franken und dem Euro nieder. Der Euro ist in der Nacht auf Donnerstag erstmals unter die Marke von 95 Rappen gerutscht und notiert derzeit bei 0,9473 Fr. Der Dollar kostet 0,9649 und zeigt sich damit vergleichsweise stabil.

Bei den Blue Chips verzeichnen konjunktursensitive Aktien wie Straumann und AMS Osram (je -4,3%) oder Partners Group (-3,9%) die grössten Abschläge.

Von den Grossbanken geben UBS (-2,2%) minim mehr nach als CS (-2,1%), letztere notieren allerdings mit 4,82 Franken auf einem neuen Jahrestief. Laut einem Bericht der «Financial Times» zieht die Bank eine Aufteilung der Investmentbank in drei Teile in Erwägung.

Nach unten abgestützt wird der Gesamtmarkt von den vergleichsweise stabilen Schwergewichten Nestlé (-0,5%), Roche (-0,9%) und Novartis (-1,1%).

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