Im Gegensatz zu ihrer deutschen Schwester hat Germania Flug die Löhne für den Januar bezahlen können.
Germania
Die Bekanntgabe des Liquiditätsengpasses der deutschen Schwester fügte der Schweizer Sparte eine «kurzzeitige Delle» zu. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Germania Flug hat die Arbeiter-Löhne für den Januar bezahlt.
  • Bei der deutschen Schwester-Gesellschaft erhielten die Mitarbeiter bisher kein Gehalt.

Im Gegensatz zu ihrer von Finanzsorgen geplagten deutschen Schwester hat die Schweizer Airline Germania Flug die Januar-Löhne bezahlt. «Bei uns läuft alles planmässig weiter», sagte der operative Chef, Urs Pelizzoni, am Freitag in einem Interview mit dem Tourismus-Newsportal «Travelnews».

«Wir sind ein eigenständiger Flugbetrieb mit einer eigenständigen Betriebsbewilligung (AOC)», betonte Pelizzoni. Alle Mitarbeiter hätten pünktlich ihre Löhne erhalten.

Bei der deutschen Schwester haben die Mitarbeiter bisher hingegen kein Januar-Gehalt bekommen. Im Zusammenhang mit dem Finanzierungsprozess sei es zu Verzögerungen gekommen, hatte die Fluggesellschaft am Vortag entsprechende Zeitungsberichte bestätigt.

Sommerflugplan steht

Die Schweizer Airline bezieht aus Kostengründen Dienstleistungen aus Deutschland. «Aber wir sind fähig, diese Dienstleistungen von der Technik bis zur Buchhaltung auch in der Schweiz abzubilden», betonte Pelizzoni. Man werde daher «zweifellos» den Sommerflugplan aufrechterhalten können.

Die Bekanntgabe des Liquiditätsengpasses bei der deutschen Schwester Germania Anfang Januar habe lediglich «kurzzeitig eine Delle» bei den Buchungen in der Schweiz zur Folge gehabt. «Die Buchungen erfolgen derzeit normal», sagte Pelizzoni. Dieser bedankte sich «bei den Touroperators, Reisebüros und Kunden», die Germania Flug nicht im Stich gelassen hätten.

Der Reiseveranstalter Hotelplan Suisse bleibt derweil weiter an der Seitenlinie. Der vor drei Wochen verfügte Stopp von Einzelplatz-Buchungen - online, via Buchungssysteme und in den Filialen - gilt unverändert. Die Vorsichtsmassnahme bleibe so lange in Kraft, bis sich eine klare Refinanzierung in Deutschland abzeichne, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Zu 60 Prozent in Schweizer Hand

Germania ist eine deutsche Fluggesellschaft mit einer mehr als 30-jährigen Geschichte. Sie betreibt nach eigenen Angaben 37 Mittelstreckenjets und ist neben Linienflügen auch für viele Reiseveranstalter unterwegs. Die Schweizer Airline Germania Flug AG gehört zu 40 Prozent der angeschlagenen deutschen Schwester.

«Deutschland verfügt über eine Minderheitsbeteiligung bei uns, ist also kein Mutterhaus», betonte Pelizzoni in diesem Zusammenhang. 60 Prozent der Aktien seien in der Schweiz.

Die Fluggesellschaft mit Sitz in Glattbrugg ZH betreibt aktuell zwei Airbusse A319 mit je 150 Sitzplätzen und einen A321 mit 215 Sitzplätzen.

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