In der Schweiz sind die Produzentenpreise im August erneut gestiegen. Sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr liegt der PPI-Index höher.
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Mit der Verrechnungssteuer-Reform sollen Bund, Kantone und Unternehmen Zinskosten einsparen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der PPI-Index hat im vergangenen August wieder zugelegt.
  • Der Trend zeigt bei den Produzentenpreisen somit weiter nach oben.
  • Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist der Wert 4,4 Prozent höher.

Die Produzentenpreise sind im August im Vergleich zum Vormonat erneut gestiegen, die Jahresteuerung zog ebenfalls an. Konkret stieg der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent. Er liegt nun bei 103,9 Punkten.

Im Jahresvergleich, also zum August 2020, lag das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten um 4,4 Prozent höher. Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mit.

Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Juli, als die Jahresteuerung der Produzentenpreise bei 3,3 Prozent gelegen hatte.

Importpreise
Die Produzenten- und Importpreise sind in der Schweiz im August weiter angestiegen. (Archivbild) - sda

Beide Unterindizes legen zu

Die beiden Unterindizes des PPI zogen im August ebenfalls leicht an. Für den Anstieg des Produzentenpreisindexes (+0,5%) waren vor allem höhere Preise für pharmazeutische und chemische Produkte verantwortlich.

Aber auch Metalle und Metallhalbzeug, Säge- und Hobelprodukte, Gummi- und Kunststoffprodukte sowie Frischgemüse wurden laut dem BFS teurer. Sinkende Preise gab es hingegen bei Schweinefleisch und Schrott.

Beim Importpreisindex (+1,0%) wurden vor allem bei organischen Produkten der chemischen Industrie und Kunststoffen in Primärformen Preiserhöhungen verzeichnet. Das Gleiche gilt für Erdöl und Erdgas, Metallen und Metallhalbzeug, Holzprodukten sowie Gummi- und Kunststoffprodukten.

PPI-Jahresteuerung nach Corona-Beginn negativ

Teurer wurden ausserdem auch sonstige chemische Produkte, Papier, Papierprodukte und Rohkaffee. Dies, während pharmazeutische Spezialitäten und Mineralölprodukte günstiger wurden, wie es weiter heisst.

Die PPI-Jahresteuerung war nach Pandemie-Beginn stark in den Minusbereich gesunken und im Mai 2020 bis auf -4,5 Prozent gefallen. Dies vor allem wegen des sinkenden Ölpreises und des stärkeren Frankens. Seither ist sie aber wieder deutlich gestiegen.

Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise. Dies, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge bzw. ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler.

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