Schweizer Banken betreuten Gelder von Putin-Vertrauten
Einer Recherche zufolge haben Schweizer Banken trotz Sanktionen und Geldwäscherei-Vorwürfen Geschäftsbeziehungen zu Putin-Vertrauten geführt.

Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Banken sollen Geschäftsbeziehungen zu Putin-Vertrauten geführt haben.
- Trotz Sanktionen und Geldwäscherei-Vorwürfen habe Julius Bär den Russen betreut.
- Dies geht aus einer Recherche des «Tagesanzeigers» hervor.
Schweizer Banken haben laut einer Recherche des «Tagesanzeigers» trotz Sanktionen und Geldwäscherei-Vorwürfen Geschäftsbeziehungen mit hohen russischen Beamten und Putin-Vertrauten geführt. Im Zentrum der Berichterstattung steht die Bank Julius Bär.
Laut dem Bericht hat Julius Bär unter anderen Leonid Reiman bis 2021 als Kunden betreut. Reiman habe dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bis 2010 in unterschiedlichen Funktionen gedient. Laut einem international anerkannten Gericht soll sich Reiman in den 2000er-Jahren an russischen Staatsvermögen bereichert haben.
Geldwäscherei in grossem Stil
Das Gericht habe in grossem Stil Geldwäscherei festgestellt, so der Bericht weiter. Trotz der Geldwäscherei-Vorwürfen und der Regime-Nähe hätten die Julius Bär-Banker mit Reiman weitere Geschäfte betrieben. Die Zahlen dazu stammen aus einem neuen Datenleck vom Zürcher Finanzplatz.
Die Bank Julius Bär kommentiert die Vorwürfe nicht. «Vermeintliche oder tatsächliche Kundenbeziehungen kommentieren wir grundsätzlich nicht», schreibt eine Sprecherin der Bank auf Anfrage.