Postauto: CarPostal France soll an Keolis S.A. verkauft werden
Die Post möchte die CarPostal France verkaufen. Käufer der Postauto Filiale soll die Keolis S.A.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Keolis S.A. will der Post die CarPostal France abkaufen.
- Dies hat die Post in einer Medienmitteilung bekanntgegeben.
- Einen Kaufpreis hat sie dabei jedoch nicht genannt.
Die Post will die CarPostal France an die französische Keolis S.A. verkaufen. Mit der Tochter der französischen Bahngesellschaft SNCF sei am 16. Mai eine Exklusivitätsvereinbarung für den Verkauf der französischen Postauto Filiale unterzeichnet worden. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.
Die Post konkretisiere damit ihr Versprechen, das Auslandengagement von PostAuto in Frankreich zu prüfen. Das schreibt sie in einer Mitteilung vom Montag.
Die Käuferin überzeuge durch ihre gut Marktreputation und beabsichtige ausserdem, alle Gesellschaften von CarPostal France zu übernehmen. Dies entspreche der Absicht der Post, den Ausstieg sozialverträglich zu gestalten, heisst es weiter.
Mit der Unterzeichnung der Exklusivitätsvereinbarung könne der Verkaufsprozess nun vorangetrieben werden. In den kommenden Wochen würden unter anderem die vorgeschriebenen Informations- und Konsultationsverfahren mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen durchgeführt. Zudem werden die behördlichen Genehmigungen eingeholt.

Die Post will sich nicht weiter zum laufenden Prozess äussern und will zum gegebenen Zeitpunkt wieder informieren.
Französische Postauto Filiale schon in früheren Jahren nicht rentabel
Erst vergangene Woche hatte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) das Risikomanagement der Post im Fall von CarPostal France kritisiert. Im Sommer 2018 war bekannt geworden, dass die Post auch im Ausland nicht sauber abgerechnet hatte. Wegen unzulässiger Subventionen musste sich CarPostal France mit über sechs Millionen Euro freikaufen.
Die Rentabilität von CarPostal France sei schon in früheren Jahren unbefriedigend gewesen, hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten EFK-Bericht. Mit 19 Millionen Franken Kapitalerhöhungen und 57 Millionen Franken Schulden gegenüber dem Konzern sei eine Rendite immer unrealistischer geworden. Trotzdem sei CarPostal France vom Konzern bis Ende 2017 als «Chance» statt als Risiko eingestuft worden. Auch der Rückzug aus dem Frankreich-Geschäft wird von der Finanzkontrolle als Risiko eingestuft.
Die Post ist seit 2004 in Frankreich im Bereich des Personenverkehrs tätig. CarPostal France betreibt im Osten und Südosten von Frankreich acht Stadtnetze sowie Regionalverkehrslinien in sechs Departementen. Das Unternehmen beschäftigte 2017 gut 1100 Mitarbeitende und betrieb 750 Fahrzeuge. Der Umsatz belief sich auf rund 107 Millionen Franken.