Platin befindet sich aktuell auf Höhenflug
Platin erlebt einen historischen Preisanstieg. Das Edelmetall profitiert von Versorgungsängsten, neuer Investorennachfrage und der Flucht aus teurem Gold.

Die Preise für Platin und Palladium haben im Juni neue Höchststände erreicht. Platin notierte am Mittwoch bei 1'272,45 US-Dollar pro Unze – so hoch wie seit Februar 2021 nicht mehr.
Analysten führen den Anstieg auf Versorgungsengpässe sowie eine wachsende Nachfrage nach Schmuck zurück.
Viele Verbraucher weichen wegen der hohen Goldpreise auf günstigere Alternativen aus, berichten Experten laut «MarketScreener».
Palladium hinkt hinterher
Palladium hinkt im Vergleich hinterher. Zwar erreichte das Metall mit 1'078,62 US-Dollar pro Unze ein Siebenmonatshoch, bleibt aber deutlich unter den Höchstständen vom Oktober 2024.
Der Preis legte seit Jahresbeginn um 18 Prozent zu, während Platin um 41 Prozent zulegte.
Die Nachfrage nach Palladium bleibt schwach, da der Wandel zu Elektrofahrzeugen den Bedarf in der Automobilindustrie drückt, berichtet «MarketScreener».
Platin punktet mit Vielseitigkeit
Platin überzeugt durch seine breite Einsetzbarkeit. Neben industriellen Anwendungen findet es in der Schmuckherstellung und bei Investoren Anklang.
Diese Diversifizierung schützt Platin vor den Nachfragerückgängen, die Palladium treffen. Palladium wird zu 90 Prozent in Katalysatoren für Benzinfahrzeuge genutzt.

Die Bank of America bezeichnet das Metall deshalb als «One-Trick-Pony».
E-Fahrzeuge wirken sich mittelfristig auf Metall aus
Die wachsende Verbreitung von Elektroautos – besonders in China – verdrängt zudem palladiumintensive Benziner zunehmend. Der Wandel zu Elektrofahrzeugen wirkt sich mittelfristig auch auf Platin aus, allerdings weniger stark.
Analysten erwarten, dass grosse Nutzfahrzeuge weiterhin grössere Mengen Platin benötigen und diese Fahrzeuge langsamer elektrifiziert werden. Zudem könnte die Wasserstoffwirtschaft künftig einen Teil des Platins absorbieren.
Das würde das Abwärtsrisiko begrenzen, so die Einschätzung von WisdomTree gegenüber «MarketScreener».
Schmucknachfrage und Geopolitik als Treiber
Die Nachfrage nach Platinschmuck steigt weiter, getrieben von den hohen Goldpreisen. Analysten gehen davon aus, dass Platin seine Gewinne halten und sich mit Gold und Silber weiter nach oben bewegen könnte.
Für Palladium bleiben die Aussichten hingegen gedämpft, solange die Turbulenzen in der Automobilbranche anhalten, berichtet «MarketScreener».
Zusätzlichen Schub erhält Platin durch geopolitische Unsicherheiten.
Gold legt um 27 Prozent zu
Viele Anleger setzen verstärkt auf alternative Sachwerte. Es wird auch geschätzt, dass bereits eine kleine Verschiebung von Gold- zu Platinmarktanteilen das Angebotsdefizit beim Edelmetall deutlich vergrössern könnte.
So berichtet es «Wallstreet Online» weiter. Gold ist zudem im laufenden Jahr um 27 Prozent, Silber um 26 Prozent gestiegen.
Platin hat sich mit seinem Preisanstieg und der wachsenden Nachfrage als ernstzunehmende Alternative etabliert, wie Analysten betonen.