Immer mehr Firmen versuchen, die Finger vom Palmöl zu lassen. Jetzt wurde es wegen des Ukraine-Kriegs jedoch zur wichtigsten Alternative des Sonnenblumenöls.
Palmöl
Arbeiter auf einer Palmöl-Plantage in Indonesien (Archivbild). - sda - KEYSTONE/EPA/DEDI SINUHAJI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Palmöl wurde während dem Krieg zu einer wichtigen Alternative für Sonnenblumenöl.
  • Zurzeit sei es schwer, Öl, Fett und Verpackungsmaterial zu beschaffen.
  • Unternehmen haben sich deswegen mit Vorräten eingedeckt.

Obwohl Unternehmen zunehmend versuchen, Palmöl wegen seines schlechten Rufs aus ihrer Produktion zu verbannen, erlebt es derzeit gerade ein Revival. Wegen des Kriegs in der Ukraine als wichtigster Lieferant von Sonnenblumenöl suchen die Lebensmittelproduzenten nämlich nach Alternativen.

Und eine solche Alternative sei eben das Palmöl, wie Urs Jordi, Chef des Backwarenkonzerns Aryzta, gegenüber AWP erklärte. Nicht nur Aryzta selbst sei auf Öl-Alternativen angewiesen, auch Zulieferer von Halbfabrikaten oder Komponenten, wie etwa die Schokoladenhersteller.

Urs Jordi: «Grösste Preissteigerung in 40 Jahren»

Aktuell sei es schwer, Öl und Fett – aber auch andere wichtige Materialien wie etwa Verpackungen – zu beschaffen. Trotzdem gelinge das der Lebensmittelindustrie bislang ganz gut, sagte Jordi.

Sonnenblumenöl
Lücken im Supermarktregal beim Öl. - AFP/Archiv

Die Vorräte müssten allerdings zu deutlich höheren Preisen angelegt werden. In den 40 Jahren seiner Karriere habe Jordi solche Preissteigerungen, wie sie aktuell der Fall sind, noch nicht gesehen.

Aryzta hat sich laut Jordi bis etwa Ende Jahr mit Mehl eingedeckt. Damit gehe der Vorrat des Unternehmens über die Weizenernte hinaus, die im August und September erfolge. Und auch im Bereich Saaten, also Körner, Nüsse und Kernen, habe man für die Brotproduktion genügend Vorrat angelegt.

Ebenso bei der Energie, denn laut Jordi ist Aryzta stark gas- und transportabhängig. Um die höheren Preise für die Energie abzufedern, hat das Unternehmen temporäre Zuschläge eingeführt. «Sie funktionieren ähnlich wie der Kerosinzuschlag beim Flugticket: Steigen die Energiepreise, gibt es auf die Lieferung einen Aufschlag.»

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