Oerlikon-CFO: Trumps Zölle treffen uns mehr indirekt als direkt
Die Strafzölle von US-Präsident Trump beeinflussen laut Oerlikon-Finanzchef den Industriekonzern mehr indirekt als direkt.

Der Zollhammer von US-Präsident Donald Trump trifft den Industriekonzern Oerlikon mehr indirekt als direkt. Die Strafzölle führten zu Verunsicherung bei den Kunden, deren Investitionsappetit zurückgegangen sei, sagte Finanzchef Markus Richter am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
«Die Unsicherheit unserer Kunden wegen der Zölle zieht sich zu uns durch.» Er habe beispielsweise mit einem US-Autohersteller gesprochen, der Werke in Kanada und Mexiko bauen wollte, sagte der Finanzchef.
«Mit den ganzen Diskussionen ist er sich nicht mehr sicher, wo er denn jetzt bauen soll.» Der indirekte Einfluss überwiege bei Oerlikon derzeit ganz deutlich die direkten Auswirkungen auf die konzerneigenen Produkte. Allerdings sei der indirekte Einfluss schwer zu quantifizieren.
Optimistischer Ausblick
Direkt betroffen von den Zöllen sei weniger das lokale Servicegeschäft, sondern mehr das internationale Geschäft von Oerlikon. Hier treffe es einerseits die Materialproduktion mit Standorten vor allem in Kanada.
Und andererseits die Equipmentproduktion im aargauischen Wohlen, die in die USA liefere. In Wohlen werden Beschichtungsmaterialien produziert und die thermischen Spritzen um diese aufzutragen.
Dieses Geschäft laufe sehr gut, sagte Richter. Die Auftragsbücher seien für dieses Jahr voll und auch für das nächste Jahr schon gut gefüllt. «Wir müssen schauen, ob wir Ausnahmegenehmigungen für Lieferungen in die USA bekommen, weil wir unter Ausnahmekriterien fallen. Da sind wir gerade dran.»