Negativzins in Schweden wird wahrscheinlich aufgehoben
SNB-Chef Thomas Jordan verkündete, dass an der aktuellen Geldpolitik festgehalten wird. Derweil dürfte Schweden aus dem Negativzins aussteigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die schwedische Zentralbank wird den Leitzins am Donnerstag wohl auf Null anheben.
- Im Gegensatz zum Franken ist die schwedische Krone kein sicherer Hafen.
- Schweden kämpft mit einer schwachen Währung, die Schweiz mit einer starken.
Am heutigen Donnerstag wird Schweden vermutlich den Negativzins abschaffen. Es wird vermutet, dass die Riksbanken den Leitzins um einen Viertelpunkt auf Null anheben. Die Zentralbank von Schweden deutete den Schritt schon Ende Oktober an.
In der Schweiz ist das zurzeit (noch) kein Thema: Die SNB belässt den Leitzins bei -0,75 Prozent, wie Thomas Jordan vergangenen Donnerstag verkündete.

Er selber sieht den Unterschied zwischen Schweden und der Schweiz in erster Linie in der Währung: «Die schwedische Krone ist kein sicherer Hafen.» Der Franken dagegen gilt als eine Fluchtwährung. Damit Investoren von Frankenkäufen abgeschreckt werden, will die SNB den Leitzins unter demjenigen der Eurozone halten.
Schweden leiden unter Negativzins
Im Gegensatz zur Schweiz hat Schweden eine eher schwache Währung, wie die «Berner Zeitung» schreibt. Da Schweden wie die Schweiz sehr exportorientiert ist, hat das Land ein Interesse an einer nicht all zu starken Währung. Allerdings bringen die Negativzinsen und die schwache Währung einige Nachteile mit.
Kritisiert wird vor allem, dass schwedische Anlagen für Ausländer sehr billig erworben werden können. Zudem gehören Sparer zu den grossen Verlierern bei negativen Zinsen. Und die Preise auf den Immobilienmärkten sind zuletzt stark angestiegen.