Der Negativzins bringt die Schweizerische Nationalbank immer mehr in Kritik. Überwiegen die Kosten den Nutzen?
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Der Negativzins bringt der Schweizerischen Nationalbank Kritik ein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizerische Nationalbank gerät vermehrt in die Kritik aufgrund der Negativzinsen.
  • Martin Hess, Chefökonom der Bankiervereinigung, meint: «Die Kosten überwiegen den Nutzen.»

Wenn es um Negativzins geht, trifft die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf Kritik: Pensionskassen und Versicherungen können ihre Anlagerenditen kaum noch erwirtschaften. Der Immobilienmarkt droht zu kollabieren und die Zinsmargen der Banken werden immer schmäler. So schmal, dass die Negativzinsen immer wieder auf die Kunden abgewälzt werden.

Diese Massnahmen, so die Nationalbank, seien jedoch nötig, um den Schweizer Franken zu schwächen und die Wirtschaft zu schützen. Doch vermehrt stellt man sich die Frage, ob die Politik der SNB gerechtfertigt ist.

Negativzins: «Lieber früher als später aussteigen»

So sagt Martin Hess, Chefökonom der Schweizerischen Bankiervereinigung, gegenüber «Reuters»: «Die Kosten überwiegen den Nutzen. Das heisst nicht, dass ein schneller Ausstieg der beste Weg wäre. Aber wir müssen uns überlegen, wie wir lieber früher als später aussteigen können.»

In eine ähnliche Kerbe schlägt Thomas Schulz, Finanzchef der Schweizer UBS. Er sagt gegenüber «Reuters»: «Es wird für die Banken zunehmend unmöglich, die wirtschaftlichen Folgen von negativen Zinsen mit alternativen Massnahmen zu kompensieren.»

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