Zum Erfolg des Museums beigetragen hat laut der Direktorin die erneuerte Dauerausstellung. Besucher sagten, sie entdeckten dort immer wieder Neues, so Strauss.
Museum (Symbolbild)
Museum (Symbolbild) - Unsplash

Das Museum für Kommunikation in Bern haben erstmals in seiner 111-jährigen Geschichte in einem Jahr mehr als 100'000 Personen besucht. Das Museum führt den Besucherrekord von 2018 hauptsächlich auf das neue Konzept mit Kommunikatoren statt Aufsehern zurück.

Wie Direktorin Jacqueline Strauss am Mittwoch vor den Medien bekanntgab, haben im vergangenen Jahr 104'703 Personen das Haus im Berner Kirchenfeldquartier besucht. Das ist über ein Drittel mehr als vor der umbaubedingten Teil-Schliessung im Jahr 2016.

Die neuen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren im Museum laden als Gastgeber zum Gespräch ein, beantworten Fragen der Museumsbesucher, erzählen Hintergrundgeschichten und schalten spezielle «Zückerchen» im Museum frei. Strauss sagt, mit diesen Kommunikatoren habe das Museum einen neuen Beruf erfunden.

Das Museum schaffe mit Hilfe dieser Gastgeber - und auch dank der Umgestaltung des Vorplatzes zu einem offenen Raum - ein «Gesamterlebnis», so Strauss. Auch die Fachwelt interessiere sich für das Konzept mit Kommunikatoren statt Aufsehern.

Zum Erfolg des Museums beigetragen hat laut der Direktorin die erneuerte Dauerausstellung. Besucher sagten, sie entdeckten dort immer wieder Neues, so Strauss. Zudem seien die Wechselausstellungen gut angekommen. Die laufende Wechselausstellung mit dem Titel «Sounds of Silence» werde erneut sehr gut besucht.

Das Museum reite derzeit auf einer Erfolgswelle, sagte Strauss weiter, und verwies auf den Museumspreis 2019 des Europarats. Anfang Dezember hatte das Museum bekanntgegeben, dass es diese Auszeichnung erhält. Eine Kommission des Europarats lobt das Berner Museum für sein interaktives, spielerisches, offenes Konzept.

Eine Schau zu Hemmungen

Ab November dieses Jahres wird das Museum dem Thema Hemmungen eine neue Wechselausstellung widmen. Sie soll Fragen beantworten wie etwa, woher Hemmungen kommen und wofür sie gut sind. «Uns fasziniert die Ambivalenz dieses Themas», sagte Strauss. Erneut werde die Ausstellung spielerisch-interaktiv, versprach sie.

«Wir werden die Besucher auf eine Bühne bitten - dort werden sie ihre Hemmungen erleben oder aber ihr Geltungsbedürfnis hemmungslos ausleben können.»

Bis Mitte März geht die Aktion «Museumsbier» in eine zweite Runde. Gemeint ist, dass man für wenig Geld einen Eintritt ins Museum erhält und gleich auch etwas trinken kann.

Neu bietet das Berner Museum eine italienische Führung an. Die Kommentare erhalten Besucher auf einem «guten alten Walkman», wie das Museum schreibt. Unter dem Titel «Dark Gossip» testet das Museum an fünf Freitagabenden Führungen in der Nacht.

Wichtig sei für das Museum, trotz Erfolgswelle «unaufgeregt weiterzuarbeiten», sagte Strauss weiter. «Die Ideen gehen uns garantiert nicht aus.»

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