Mit Anleihe: Immobilienfirma verschuldet sich in Millionenhöhe

Der chinesische Immobilienkonzern Country Garden hat vorläufig einen Zahlungsausfall vermieden. Dies schaffte er, indem er sich mit seinen Gläubigern auf eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist geeinigt hatte. Und zwar für eine 492 Millionen Euro schwere inländische Anleihe.

Laut «Cash» stimmten mehr als 56 Prozent der Gläubiger dieser Verlängerung für die Rückzahlung der Anleihe zu. Die Schulden können nun über drei Jahre in Abschlagszahlungen beglichen werden. Dies gibt Country Garden und der angeschlagenen chinesischen Immobilienbranche eine kurze Atempause, wird jedoch von Analysten als temporäre Lösung angesehen.

Die chinesische Immobilienbranche leidet unter fallenden Immobilienpreisen und teureren Krediten aufgrund einer schwächelnden Konjunktur. Dies spiegelt sich besonders in Unternehmen wie China Evergrande wider, das die weltweit höchsten Schulden von 303 Milliarden Euro aufweist. Der Sektor macht ein Viertel der chinesischen Wirtschaftsleistung aus.

Country Garden hat derzeit einen Schuldenberg von 178 Milliarden Euro, wovon drei Viertel von ausländischen Geldgebern stammen. Eine Umschuldungsoption wird bereits erwogen. Denn in den nächsten zwölf Monaten werden fast 14 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten fällig, während die Barmittel knapp sind.

Moody's senkte aufgrund eines möglichen Zahlungsausfalls die Bonitätsnote von Country Garden und signalisierte weitere mögliche Herabstufungen. Ein Zusammenbruch des Unternehmens könnte die chinesische Immobilienkrise verschärfen und die wirtschaftlichen Aussichten Chinas beeinträchtigen.

Um die Krise zu mildern, lockern einige Städte die Regeln für Vorzugsdarlehen an Immobilienkäufer. Dies soll laut US-Bank Goldman Sachs zufolge ein moderates Wachstum im Immobilienmarkt ermöglichen. Die chinesische Zentralbank ergreift ebenfalls Massnahmen zur Unterstützung des Sektors.