Die Migros will für den US-Giganten Amazon produzieren. Wie genau der Deal aussieht, kann der M-Industrie-Chef noch nicht sagen.
Migros ransomware
Migros hat es mit einer Ransomware-Bande zu tun. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Migros will für Amazon Eigenmarken-Produkte herstellen.
  • Welche Produkte genau vertrieben werden, ist noch unklar.

Angesichts der beschränkten Wachstumsmöglichkeiten mit der Migros will die Eigenindustrie des «orangen Riesen» ihren steilen Steigflug im Ausland fortführen. Dabei setzt sie unter anderem auf den US-Onlinegiganten Amazon, für den M-Industrie Produkte herstellt.

«Wir wurden im vergangenen Jahr angefragt, ob wir eine eigene Marke für Amazon produzieren können», sagte der scheidende Chef der Migros-Industrie, Walter Huber, am Mittwoch vor den Medien in Dietikon. «Wir sind als Lieferant in mehreren Kategorien ausgewählt worden.»

Produkte bleiben geheim

Allerdings dürfe er nicht verraten, was die M-Industrie für Amazon herstelle. Das sei immer so bei Produkten, welche die Kunden unter ihrer eigenen Marke vertreiben würden.

«Wie gross das Geschäft wird, kann ich nicht sagen», sagte Huber. Man liefere bereits für Amazon in Europa, das strikt getrennt sei von Amazon in Amerika. Das Geschäft solle noch breiter aufgestellt werden. Aber wie bei jedem klassischen Detailhändler müsse man da die Ausschreibungen gewinnen.

«Wir sind auch in Amerika in Kontakt mit Amazon. Da liefern wir gewisse Artikel für Amazon, aber keine Eigenmarken», sagte Huber.

Gas geben in Asien

Auch in Asien will Huber Gas geben. In China liefere die Migros-Industrie Produkte in Läden von Carrefour und vom chinesischen Detailhändler Balian. In Südkorea hat die Migros-Industrie den Kosmetikhersteller Gowoonsesang übernommen und will mit der Marke «Dr. G» expandieren.

Durch die Übernahme habe die Migros-Industrie neue Märkte und Technologien erschlossen, sagte Huber. Diese kurbeln das Geschäft an. Die Hauptwachstumsländer im vergangenen Jahr seien in Asien Südkorea, China, Japan und Indien gewesen. In Europa seien Deutschland, Belgien und Spanien die Motoren gewesen.

Umsatz im Ausland

Insgesamt legte das Auslandsgeschäft der M-Industrie erneut zweistellig zu. Der Umsatz klettere 2018 um knapp 11 Prozent auf 807 Millionen Franken. Spitzenreiter waren erneut die Sortimente Kosmetik, Kaffeekapseln, Schokolade und Käse.

Im Schweizer Geschäft legte der Umsatz dagegen moderat um 1,5 Prozent auf 5 Milliarden Franken zu. Dies ist vor allem dem Geschäft mit den Grossverbrauchern zu verdanken (+5%), während der Umsatz mit der Migros-Gruppe lediglich um 0,8 Prozent auf 4,1 Milliarden Franken stieg. Dabei hätten sich die Umsätze mit Denner überproportional entwickelt.

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