Lufthansa verkauft Passagieren Biokerosin als CO2-Kompensation. Damit fliegt man schnell fast klimaneutral. Allerdings ist der Aufpreis happig.
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Ein Flugzeug von Lufthansa CityLine startet am Flughafen Hannover. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lufthansa bietet den Kunden an, Flüge durch den Kauf von Biosprit zu kompensieren.
  • Der Preis ist allerdings deutlich höher als bei anderen Kompensations-Projekten.

Bei der Klimadebatte kommen die Airlines schlecht weg. Fakt ist: Fliegen belastet die Umwelt stark. Das weiss auch die Lufthansa. Die Swiss-Muttergesellschaft tritt darum die Flucht nach vorne an.

Die Deutsche Airline hat eine Kompensier-Plattform ins Leben gerufen. Compensaid geht dabei einen etwas anderen Weg als Myclimate und Co. Passagiere den Flug nämlich durch den Kauf von Biokerosin finanzieren.

Das funktioniert so: Jeder Liter, den Passagiere finanzieren, kommt in den nächsten sechs Monate nach dem Flug bei der Lufthansa zum Einsatz. Mit Biokerosin verringern sich die CO2-Emissionen um rund 80 Prozent.

Mehr als die Hälfte des Ticket-Preises

Günstig ist der Sprit allerdings nicht, wie ein paar Klicks auf dem Online-Portal verraten: Beispiel ein Flug von Frankfurt nach Hamburg. Der kostet 100 Euro, pro Kopf fallen 87 Kilo CO2 an.

Wer den Ausstoss komplett mit Biosprit kompensieren will, zahlt 68 Euro Aufpreis – mehr als die Hälfte des Ticketpreises. Wird der Flug komplett durch Aufforstung kompensiert, kostet es nur zwei Euro. Dann dauert es allerdings zwei Jahrzehnte, bis der Flug CO2-neutral ist. Kunden können selbst wählen, wie viel in Biosprit und Aufforstung fliessen soll.

Compensaid
Compensaid gehört zum Lufthansa Konzern. - Screenshot

Lufthansa wagt keine Prognosen, wie viele Kunden das Angebot nutzen würden. Viele dürften es nicht sein: Das bisherige Kompensationsangebot wurde bisher höchst selten genutzt – und das kostete nur einen Bruchteil davon.

Compensaid ist für alle Flüge verfügbar, unabhängig der Airline. So können auch Swiss-Kunden das Angebot nutzen. Dort begrüsst man die Neuentwicklung der Konzernmutter.

Anders als Lufthansa: Swiss arbeitet mit Myclimate

Für Swiss-Kunden gibt es bald eine neue Möglichkeit, umweltfreundlicher zu fliegen. Bisher mussten Reisende den CO2-Ausstos separat kompensieren. Künftig wird die Kompensation direkt in den Buchungsprozess integriert.

Wann das der Fall sein wird, kann eine Sprecherin auf Anfrage von Nau noch nicht sagen. Die Umsetzung daure an. Partner wird aber wie bis anhin die Stiftung Myclimate sein.

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