Lindt & Sprüngli befindet sich im Visier der russischen Wettbewerbsbehörde (FAS). Die Qualität soll in Russland schlechter sein als in anderen Ländern.
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Lindt & Sprüngli würde in Russland schlechtere Produkte als in anderen Ländern verkaufen. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lindt soll in Russland qualitativ schlechtere Produkte verkaufen als in anderen Ländern.
  • Der Schweizer Schokoladenhersteller weist die Vorwürfe zurück.

Dem Schweizer Schokoladenhersteller wird vorgeworfen, in dem osteuropäischen Land Produkte von schlechterer Qualität zu verkaufen als in anderen Märkten. Das Unternehmen weist dies allerdings zurück.

Laut der FAS weisen die in Russland vertriebenen Produkte mehrerer internationaler Hersteller «signifikante Abweichungen» auf. Im Vergleich zu den verkauften Produkten in Westeuropa, bezüglich Qualität und Zusammensetzungen. Dies obwohl sie unter derselben Marke verkauft werden. Neben den Lindt&Sprüngli-Schokoladen sollen auch die Waschmittelmarken Ariel und Persil betroffen sein.

Lindt & Sprüngli weist Vorwürfe zurück

Eine Sprecherin von Lindt & Sprüngli betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AWP, dass alle Lindt-Produkte weltweit die gleichen Qualitätsstandards haben würden. Alle Produkte von Lindt & Sprüngli würden jeweils nach standardisierten Rezepturen hergestellt. Dies «unabhängig vom Produktionsstandort oder dem Land, in dem sie verkauft werden».

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Der Chocolatier Urs Liechti bei seiner Arbeit. - keystone

Die FSA erklärte, dass ein Test der organischen Säurewerte bei verkauften Lindt-Schokoladen in Russland Klarheit schaffen würde. Es wurde eine Abweichung gegenüber den «europäischen» Produkten zeigen. Sie sprechen dabei von 10 bis 50 Prozent, bei einigen Proben gar eine Abweichung von 100 bis 220 Prozent.

Gleichzeitig wären die Angaben auf der Verpackung identisch mit denen in Westeuropa. «Wir stehen mit FAS in Kontakt, um die genauen Produkte zu identifizieren und festzustellen, welche spezifischen Parameter getestet wurden.» Dies sagte die Sprecherin von Lindt & Sprüngli dazu.

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Dieter Weisskopf, CEO Lindt & Sprüngli, an der Bilanzmedienkonferenz in Kilchberg (ZH) 2019. - keystone

«Wir sind davon überzeugt, dass unsere Aktivitäten im Einklang mit den Antimonopolgesetzen in Russland stehen. Wir sind bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um die notwendigen Nachweise zu erbringen.»

Insgesamt hat die FAS fünf Unternehmen verwarnt. Darunter sind neben Lindt & Sprüngli auch die multinationalen Unternehmen Procter & Gamble und Henkel. Sie wurden aufgefordert, innert 30 Tagen Massnahmen zu ergreifen.

So müssen die Hersteller entweder die identischen Produkte wie im Rest Europas anbieten. Oder auf der Verpackung darauf hinweisen, dass es sich nicht um gleichwertige Produkte handle.

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