Künftige Idorsia-Chefin setzt auf Eigenständigkeit

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Basel,

Srishti Gupta wird ab nächster Woche die Führung des Biotechunternehmens Idorsia übernehmen.

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Pharmaunternehmen Indorsia sucht nach Partnern für einige seiner Pipeline-Projekte. (Archivbild) - keystone

In der kommenden Woche übernimmt Srishti Gupta bei dem angeschlagenen Biotechunternehmen Idorsia die Chef-Rolle. Zu ihren strategischen Schwerpunkten gehört es, aus Idorsia ein nachhaltig profitables Unternehmen zu machen. Wichtig sei ihr, Idorsias Eigenständigkeit zu wahren, sagt Gupta, die mit dem Novartis-Chef Vas Narasimhan verheiratet ist.

Gupta wird ab dem 1. Juli das Zepter bei der Actelion-Nachfolgerfirma von André Muller übernehmen, der das Amt gerade erst vor einem Jahr von Firmengründer Jean-Paul Clozel übernommen hatte. Idorsia ist 2017 als das neue Projekt des Ehepaares Jean-Paul und Martine Clozel aus der ehemaligen Actelion an den Start gegangen.

Was an sich dank prall gefüllter Kasse gut anfing, hat in den vergangenen Monaten nur noch für negative Schlagzeilen gesorgt. So fiel der Verkaufsstart des Hoffnungsträgers Quviviq, einem Schlafmittel, in den USA extrem enttäuschend aus.

Gespräche mit Banken und Investoren

Grund: In den USA werden Mittel zur Behandlung von Schlafstörungen automatisch als süchtig machend eingestuft. Dabei wirkt sich das Idorsia-Präparat auf das Wachheitssignal aus und nicht als Beruhigungsmittel.

Einfach gesagt: Während die meisten verfügbaren Schlafmittel tatsächlich sedierend oder schlaffördernd sind, ist dies bei Quviviq nicht der Fall. Für die neue Chefin dürfte dies zu den wichtigen Herausforderungen gehören, das Mittel aus dieser Schublade herauszuholen und einem breiten Publikum verfügbar zu machen.

Wie Gupta im Interview weiter sagt, werde sie kurzfristig aber erst einmal ihre Energie auf Aprocitentan verwenden. Für den Blutdruck-Senker ist sie auf der Suche nach einem geeigneten Partner. Darüber hinaus werden Gespräche mit Banken und Investoren geführt. Was diese bringen, soll voraussichtlich im vierten Quartal 2025 kommuniziert werden.

Frage nach möglichen Interessenkonflikten kommt auf

Die Ernennung Guptas zur Idorsia-Chefin vor knapp drei Wochen hatte wegen ihrer Ehe mit dem Novartis-Chef in der Presse für Aufsehen gesorgt.

Nicht überraschend also, dass bei dieser Konstellation auch die Frage nach möglichen Interessenkonflikten aufkommt. Immerhin gilt Idorsia angesichts seiner finanziellen Schwierigkeiten schon seit einiger Zeit als Übernahmekandidat.

Wie Gupta aber im Interview mit AWP deutlich macht, will Idorsia nicht übernommen werden, sondern eigenständig bleiben.

Allerdings suche das Biotech-Unternehmen nach Partnern für einige seiner Pipeline-Projekte. «Sollte dabei Novartis ins Spiel kommen, würden sich mein Mann und ich aus den Verhandlungen raushalten. Gegenwärtig gibt es aber keine Geschäftsbeziehung zwischen Idorsia und Novartis

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