Der Logistikkonzern Kühne+Nagel hat im zweiten Quartal wie erwartet deutlich weniger Rohertrag erwirtschaftet und klar weniger verdient.
Der Logistikkonzern mit Sitz in Schindellegi erlebt nun wieder eine Normalisierung nach den Corona-Zeiten. (Archivbild)
Der Logistikkonzern mit Sitz in Schindellegi erlebt nun wieder eine Normalisierung nach den Corona-Zeiten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kühne+Nagel hat im zweiten Quartal wie erwartet deutlich weniger Rohertrag erwirtschaftet.
  • Der Logistikkonzern pendelt sich somit wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ein.
  • Der Rohertrag sank konkret um rund 24 Prozent auf 2,3 Milliarden Franken.

Nach dem Ende des Corona-Booms stehen die Zeichen somit weiter auf Normalisierung. Der (um die volatilen Frachttarife bereinigte) Rohertrag sank konkret um rund 24 Prozent auf 2,3 Milliarden Franken.

In der Folge verschlechterten sich auch die Gewinnzahlen sowie die Profitabilität markant. Der operative Gewinn (EBIT) halbierte sich auf 523 Millionen, ebenso der Reingewinn auf noch 398 Millionen.

Konversionsmarge bei 23,2 Prozent

Die sogenannte Konversionsmarge, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag angibt, landete bei 23,2 Prozent (VJ 36,4%). Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Sie gilt in der Branche als wichtige Kennzahl.

Der Rückgang kommt nicht überraschend, hatte er sich doch im ersten Quartal bereits abgezeichnet. Zur Erinnerung: In den letzten beiden Jahren hatte das Unternehmen stark von den Pandemieturbulenzen profitiert. Die Organisation von Warenströmen war in diesem Umfeld aufwendiger und damit teurer. Kühne+Nagel musste kurzfristig alternative Routen finden und die Waren öfter umladen, was deutlichen Mehrumsatz brachte.

Was die Erwartungen der Analysten anbelangt, so wurden diese grösstenteils klar geschlagen. Sie waren also von einem noch grösseren Einbruch ausgegangen.

Kühne+Nagel will Asien, Afrika und Nahen Osten erobern

Nach Sparten betrachtet lief es insbesondere in der Seefracht und der Kontraktlogistik gut. «Hier konnten wir Marktanteile gewinnen und die Ertragslage stabil halten», wurde CEO Stefan Paul im Communiqué zitiert. In der Luftfracht hingegen sei die Lage angespannt geblieben.

Einen konkreten Ausblick auf das laufende Jahr gibt das Unternehmen wie gewöhnlich nicht. Ein wesentlicher Treiber sei die im März vorgestellte strategische Weiterentwicklung des Unternehmens im Rahmen der Strategie «Roadmap 2026».

Diese sei bisher sehr positiv aufgenommen worden. Man fokussiere daher weiter auf die Erschliessung von Marktpotenzialen in Asien, Afrika und dem Nahen Osten.

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