Kein Zielkonflikt zwischen Wirtschaft und Gesundheit

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Bern,

Sowohl die Bevölkerung, als auch die Wirtschaft muss vor Corona geschützt werden. Laut der Ökonomin Dina Pomeranz gebe es jedoch keinen Zielkonflikt.

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Mensch und Wirtschaft kann gleichzeitig vor Corona geschützt werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zurzeit muss sowohl die Wirtschaft als auch die Bevölkerung vor Corona geschützt werden.
  • Dabei gebe es laut der Ökonomin Dina Pomeranz keinen Zielkonflikt.
  • Es sind jedoch sehr gezielte Massnahmen notwendig, um einen erneuten Lockdown abzuwenden.

Zwischen Wirtschaft und Gesundheit gibt es gemäss der Wirtschaftsprofessorin Dina Pomeranz in der Pandemiebekämpfung keinen Zielkonflikt. Denn um die Wirtschaft zu schützen, müssten die Leute vor der Pandemie geschützt werden, sagte sie in einem Interview.

Sehr wichtig sei es, Massnahmen zu ergreifen, deren Nutzen gegen die Pandemie maximal gross sei. Der Schaden für die Wirtschaft sollte gleichzeitig maximal klein. So sagte die Professorin der Universität Zürich am Samstagabend im «Echo der Zeit» von Radio SRF weiter.

«Möglichst wenig Schaden hervorrufen»

Gute Massnahmen, die wenig kosteten, währen zum Beispiel Testen, das Maskentragen und ein effizienteres Contact Tracing. Auch das gezielte Einschränken von Aktivitäten, die besonders gefährlich seien, wäre hilfreich. Als Beispiel nannte sie das Auftreten von Chören in Innenräumen.

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Die Wirtschaft leidet während der Corona-Krise unter den fehlenden Touristen. - Keystone

Es gebe aber auch Massnahmen, die viel kosteten und wenig nützten. Als Beispiel sprach sie die Quarantäne für Einreisende aus Ländern mit ähnlich hohen Ansteckungsraten wie die Schweiz an. «Das kostet die Wirtschaft sehr viel, weil die Leute von der Arbeit oder weil Business-Kontakte wegfallen. Der Nutzen gegen die Pandemie ist zugleich sehr fraglich», sagte sie.

«Wir müssen also sehr gezielte Massnahmen haben, die wirklich die Pandemie direkt angehen und möglichst wenig Schaden hervorrufen.»

Lockdown ist letzte Massnahme

Im Notfall, könne ein Lockdown die einzige Massnahme sein, die noch Kosten-Nutzen-Effizient sei. Dieser Fall würde eintreten, falls wir die Lage nicht rechtzeitig in den Griff bekommen. Und im Moment sehe es sehr gefährlich aus.

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Die Ökonomin Dina Pomeranz will einen Lockdown möglichst vermeiden. - Keystone

«Aber wenn wir genügend früh andere Massnahmen haben, die gezielter sind, wird es nicht dazu kommen», sagte sie weiter. Deshalb sei es aktuell so wichtig, alles daran zu setzen, dass es nicht wieder so schlimm werde wie im Frühjahr.

Wieviel die Pandemie letztlich kosten werde, sei schwierig vorauszusagen. Es komme darauf an, wie sie verlaufe und wie rasch ein Impfstoff komme. «Es ist aber jetzt wichtig, langfristige Schäden zu vermeiden, die dann noch viel teurer würden», sagte sie.

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