Ein Arzt hat im Kantonsspital Aarau das Abrechnungssystem manipuliert und zu viel Lohn bezogen. Das Spital reagiert nun: Ähnliche Fälle sollen in Zukunft verhindert werden.
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Eine Pflegerin im Spital. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Chefarzt im Kantonsspital Aarau hat ungerechtfertigterweise zu viel Lohn bezogen.
  • Das Spital legt den Fall nun offen.
  • Anfang 2019 soll deshalb ein neues Vergütungssystem eingeführt werden.

Ein Arzt im Kantonsspital Aarau hat zugegeben, dass ein Arbeitskollege das Abrechnungssystem manipuliert und zu viel Lohn bezogen habe. Das bestätigt das Spital in einer Medienmitteilung. Man habe «einen Fall entdeckt». Dieser sei «mit einer Rückzahlung sowie einer personalrechtlichen Massnahme geahndet» worden.

Hintergrund ist ein parlamentarischer Vorstoss vom Aargauer SVP-Fraktionschef Jean-Pierre Gallati. Er hatte darin gefragt, ob es «Möglichkeiten für Chefärzte gebe, das elektronische Abrechnungs- und Leistungserfassungssystem zu manipulieren und zu ihren Gunsten zu verfälschen, dass sich ihre Honorarbezüge erhöhen» oder aber ob es in der Vergangenheit solche Fälle gegeben habe. Den Vorstoss wird der Politiker am Dienstag einreichen.

Unklar bleibt, wie hoch der Betrag war, den der Arzt unrechtmässig bezogen hatte. Auch ob dies personelle Konsequenzen hatte, bleibt offen. Das Spital beantwortet diese Fragen «aus personalrechtlichen Gründen» nicht. Andrea Rüegg, Mediensprecherin des Spitals, sagt zur «Aargauer Zeitung»: «Unabhängig vom nun publik gewordenen Manipulationsfall plant das Kantonsspital Aarau seit längerem, auf Beginn des kommenden Jahres ein neues Vergütungssystem für Chefärzte und Leitende Ärzte einzuführen.» Dieses solle regeln, wie sich Gesamthonorare zusammensetzen.

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