Die ehemalige Spitze von Julius Bär spürt die Auswirkungen ihrer Verfehlung im Signa-Fiasko nun auch im Portemonnaie und erhält weniger Salär.
Philipp Rickenbacher
Philipp Rickenbacher hat der Signa-Skandal nicht nur den Job gekostet. Der Ex-CEO der Julius Bär erhält auch keinen Bonus. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem Ex-CEO von Julius Bär, Philipp Rickenbacher, wurden die Boni gestrichen.
  • Im Jahr 2023 konnte Rickenbacher nur einen Bruchteil des früheren Salärs verdienen.
  • Grund dafür sind die schlecht gesicherten Kredite an den Pleitier René Benko.
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Aufgrund ihrer Verfehlungen im Signa-Fiasko spüren die ehemaligen Top-Manager von Julius Bär nun ebenfalls die finanziellen Konsequenzen. Die Boni für Ex-Firmenchef Rickenbacher wurden gestrichen und auch VR-Präsident Lacher erhielt weniger Geld.

Der Anfang Februar zurückgetretene Chef des Vermögensverwalters hat im Geschäftsjahr 2023 nur einen Bruchteil des früheren Salärs verdient. Insgesamt erhielt Philipp Rickenbacher für das Jahr 2023 eine Gesamtentschädigung von 1,72 Millionen Franken. Dies ist dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht von Julius Bär zu entnehmen.

2022 hatte er mit 6,03 Millionen noch ein Mehrfaches davon verdient. Sein Basissalär blieb mit 1,50 Millionen Franken zwar unverändert. Allerdings erhielt er keinerlei Bonuszahlungen – weder in Cash noch in Aktien. Ausserdem fielen die Pensionskassen- und Sozialversicherungsbeiträge mit 0,22 Millionen Franken nur etwa halb so hoch aus wie 2022.

Boni-Streichung wegen schlecht gesicherten Krediten

Die Bank hatte im Februar angekündigt, Rickenbacher und fünf direkt an Kreditentscheiden involvierten Geschäftsleitungsmitglieder keine variable Entschädigung zu bezahlen. Grund dafür ist: Die Bank musste wegen schlecht gesicherten Krediten an den Pleitier René Benko in der Jahresrechnung 2023 606 Millionen Franken abschreiben. Das war auch der Grund für Rickenbachers Rücktritt.

Die gesamte Geschäftsleitung, die aus zehn Personen besteht, erhielt eine Entschädigung von 13,02 Millionen Franken. Die Summe der Saläre aller Geschäftsleitungsmitglieder hatte im Jahr davor noch 35,48 Millionen Franken betragen.

Lacher verdiente deutlich weniger

Auch der weiterhin amtierende Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher verdiente 2023 deutlich weniger. Ihm wurde in der Öffentlichkeit eine Mitschuld am Signa-Debakel zugeschrieben. Insgesamt belief sich sein Salär noch auf 0,65 Millionen nach 1,09 Millionen Franken im Jahr davor. Die Bank hatte angekündigt, dass er und weitere Mitglieder des Gremiums auf ihre aktienbasierte Vergütung verzichten würden.

Insgesamt betrug die Vergütung für die Verwaltungsratsmitglieder im letzten Jahr 2,96 Millionen Franken nach 3,80 Millionen im Jahr davor.

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