Die traditionsreiche italienische Bank Monte dei Paschi di Siena gehört zu zwei Dritteln dem Staat. Endlich soll die Privatisierung beschleunigt werden.
Die italienische Regierung will die Privatisierung der mehrheitlich staatlichen
Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) beschleunigen. (Archivbild)
Die italienische Regierung will die Privatisierung der mehrheitlich staatlichen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) beschleunigen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/ANTONIO CALANNI

Die italienische Regierung will die Privatisierung der mehrheitlich staatlichen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) beschleunigen. Das Kreditinstitut wird seit 2017 vom italienischen Wirtschaftsministerium kontrolliert.

Privatisierung von MPS soll beschleunigt werden

Die MPS ist das älteste Geldhaus der Welt mit Wurzeln, die auf das 15. Jahrhundert zurückgehen. Der Staatsanteil beträgt derzeit 64,23 Prozent.

Auf die Frage, ob die Entscheidung über den Verkauf des Staatsanteils an der Bank beschleunigt werden könnte, antwortete der italienische Vizepremier und Aussenminister Antonio Tajani im Gespräch mit Journalisten am Sonntag laut Medienberichten «wahrscheinlich ja». Die Frage, wann eine Entscheidung getroffen würde, kommentierte er mit «bald».

Gespräche mit UniCredit gescheitert

Das Kabinett von Premierministerin Giorgia Meloni hofft, im Gegensatz zu Vorgängerregierungen einen Interessenten für MPS zu finden. In den vergangenen Jahren waren Gespräche mit der Bank-Austria-Mutter UniCredit für den Verkauf von Anteilen an der mehrheitlich unter staatlicher Kontrolle stehenden Bank aus Siena gescheitert.

Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti will jetzt eine neue Gesprächsrunde starten, um Interessenten zu finden. Er schliesst nicht aus, dass Mittel aus Privatisierungen in das Budget 2024 fliessen könnten, wie es schon öfter in der Vergangenheit der Fall war.

Staatsbeteiligung auch in anderen Sektoren

Der italienische Staat hält derzeit Anteile an zahlreichen Unternehmen. Zu den börsennotierten Konzernen gehören die Luftfahrtbehörde Enav sowie die Energiekonzerne Enel und Eni. Auch am Rüstungskonzern Leonardo sowie an der italienischen Post ist der Staat beteiligt, und zwar mit einem Anteil von 30 Prozent.

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