Am Tag nach den Zwischenwahlen in den USA, den Midterms, wagen sich die Anleger nicht aus der Deckung. Das zeigt sich auch auf dem Schweizer Parkett, wo der Leitindex SMI in einer engen Spanne zwischen Gewinnen und Verlusten pendelt. Er hält sich damit etwas besser als seine europäischen Pendants.
SMI
Der SMI. (Symbolbild) Foto: Frank Rumpenhorst - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Noch werden in den USA die Stimmen ausgezählt.

Wie zuvor erwartet, dürften die Republikaner den Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus abknöpfen. Für die zweite Kammer im Kongress, dem Senat, zeichnet sich dagegen ein sehr viel engeres Rennen ab. Klar ist aber schon jetzt, dass die zuvor von Ex-Präsident Donald Trump ausgerufene 'rote Welle' offenbar auszubleiben scheint.

Gegen 12.00 Uhr gewinnt der Leitindex SMI 0,07 Prozent hinzu. Seine bisherige Handelsspanne beträgt nicht einmal 60 Punkte. Etwas deutlicher geht es dagegen für den deutschen Dax (-0,61%), den französischen Cac-40 (-0,24%) oder auch den britischen FTSE 100 (-0,22%) abwärts. In Asien haben die Börsen zur Wochenmitte uneinheitlich geschlossen.

Generell sei aber festzuhalten, dass der eigentliche Ausgang der Kongresswahlen von keiner grösseren Relevanz für die Finanzmärkte sei, kommentiert Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Zu sehr stünden die Themen Inflation und Geldpolitik im Mittelpunkt. «Allerdings könnten die Zwischenwahlen den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren beeinflussen – insbesondere wenn erkannt wird, dass Donald Trump nicht der gewünschte Stimmenbringer ist.»

Die Midterms finden jeweils in der Mitte der vierjährigen Amtszeit des US-Präsidenten statt. Die Stimmberechtigten sind dann aufgerufen, das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatoren neu zu wählen. «Dabei muss die Partei, die in Washington an der Macht ist, in der Regel Verluste hinnehmen», hält die ZKB in einem Report zu den US-Wahlen fest. «Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Partei des jeweiligen Präsidenten bei den Midterms im Durchschnitt 26 Sitze im Repräsentantenhaus und vier Sitze im Senat verloren.»

Eine Spaltung des Kongresses würde die Aussichten für fiskalische Unterstützungsmassnahmen verringern. Und dies würde dazu führen, dass die Anleger erwarten, dass die US-Notenbank (Fed) die Zinssätze eher weniger aggressiv anheben wird, schreiben etwa die Strategen von Saxo Markets. Ein solches Ergebnis könnte ihrer Meinung nach ein Aktienrallye auslösen.

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