Industrie-KMU bleiben unter Druck – Kurzarbeit steigt
Die Schweizer MEM-Betriebe kämpfen mit schwacher Nachfrage, starkem Franken und US-Zöllen. Sie beurteilen ihre aktuelle Lage laut dem Wirtschaftsbarometer als ungünstig.

Die kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) bleiben in einem schwierigen Fahrwasser. Laut dem neuen Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer beurteilen drei von vier MEM-Betrieben ihre aktuelle Lage als ungünstig.
Hauptgründe sind die schwache Nachfrage, der anhaltend starke Franken sowie die seit dem Sommer wirksamen US-Zölle, teilte der Branchenverband am Mittwoch mit.
Zwar bringe der inzwischen vereinbarte Zolldeal Entlastung, zum Zeitpunkt der Erhebung belasteten die hohen Abgaben jedoch noch voll. Der sogenannte KMU-MEM-Geschäftsklimaindex von Swissmechanic lag im Oktober 2025 bei -37 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit fast vier Jahren.
Geschäftsklima auf Tiefstand
Es ist das zehnte Quartal mit negativem Vorzeichen in Folge. Rund die Hälfte der Unternehmen meldet rückläufige Auftragseingänge und Umsätze.
Lediglich jedes fünfte KMU berichtet von steigenden Aufträgen, und nur jedes siebte erzielt höhere Margen. Nur rund jedes vierte Unternehmen meldete eine gesicherte Produktion von mehr als zwölf Wochen.
Die Margenerosion hält damit bereits seit drei Jahren an, stellt Swissmechanic fest. Sie schränke zunehmend die Investitionsmöglichkeiten ein. Ein Viertel der Befragten müsse geplante Investitionen aufschieben, meist aufgrund fehlender Eigenmittel.
Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland planten jedoch nur acht Prozent der Betriebe – vorwiegend in EU-Länder.
Mehrheit der Unternehmen plant keine Veränderung bei Beschäftigung
Für das vierte Quartal 2025 rechnen rund 40 Prozent der MEM-KMU mit weiteren Rückgängen bei Aufträgen, Umsatz und Margen. Und nur jedes vierte Unternehmen meldete eine gesicherte Produktion von mehr als zwölf Wochen. Auch die Kapazitätsauslastung bleibe unter dem langjährigen Durchschnitt.
Der Anteil der Unternehmen mit Kurzarbeit steigt entsprechend weiter: Aktuell nutzten 21 Prozent dieses Instrument, und bei über der Hälfte dieser Firmen betreffe es mehr als 40 Prozent der Belegschaft. Insgesamt verharre die Nutzung von Kurzarbeit im Jahresverlauf auf einem hohen Niveau.
Die Mehrheit der Unternehmen plant laut Swissmechanic keine Veränderung bei der Beschäftigung. Rund ein Viertel der Betriebe wolle Stellen abbauen.






