Der Eigentümer, die HNA-Gruppe aus China, zahlt trotz Coronakrise Swissport kein frisches Kapital. Das Schweizer Geschäft prüft nun anderweitige Optionen.
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Ein Angestellter von Swissport. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die chinesische HNA-Gruppe ist der Eigentümer des Schweizer Unternehmens Swissport.
  • Trotz der Corona-Krise hat die HNA-Gruppe beim Schweizer Geschäft kein Geld eingeschossen.
  • Swissport prüft eine Isolation des Schweizer Geschäfts, um Geld vom Bund zu erhalten.

Der Eigentümer, die chinesische HNA-Gruppe, hat bisher trotz der Coronakrise Swissport, dem Flughafen-Bodenabfertiger, kein neues Geld bei eingeschossen. Der Konzern gehe auch nicht davon aus, dass die HNA-Gruppe dies noch tun werde. Dies sagte Swissport-Chef Eric Born dem «Tages Anzeiger» vom Mittwoch.

«Wir haben natürlich angefragt. Wir schliessen keinen Weg aus, um an frisches Kapital zu kommen», erklärte der Manager.

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Der Chef des Flughafenabfertigungskonzern Swissport, Eric Born, erhält keine Hilfsgelder für sein Unternehmen aus China oder aus der Schweiz - die Lösung müsse vom Kapitalmarkt kommen, sagte er. (Archivbild) - Keystone

Zudem zeigte er Verständnis, dass die Schweiz angesichts der Coronakrise Swissport ebenfalls nicht mit Geld zur Seite stehen will. «Der Bund muss für seine Hilfe Sicherheiten einfordern. Das ist bei einem Unternehmen mit unserer Kapitalstruktur schwierig. Viele Vermögenswerte dienen schon für bestehende Schulden als Sicherheiten», sagte Born diesbezüglich.

Swissport prüft wegen Coronakrise Geschäfts-Isolation

Ausserdem sei das Schweizer Geschäft juristisch nicht klar vom Geschäft im Ausland getrennt, führte er weiter aus. Damit sei ein Abfliessen des Geldes nicht garantiert, betonte er. Swissport prüfe allerdings weiterhin, ob der Konzern das Schweizer Geschäft isolieren könnte. So, dass sie vielleicht doch noch Geld vom Bund erhalten, hiess es.

Die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf das Unternehmen, das die Abfertigung an Flughäfen vornimmt, seien beachtlich. Der Konzernumsatz ist im April weltweit um rund 80 Prozent eingebrochen, sagte der Swissport-Chef.

Das Cargo-Geschäft sei um 30 Prozent abgesackt, betonte Born. «45’000 von davor 65’000 Mitarbeitern sind in Kurzarbeit. Rund 10'000 Stellen gingen verloren. Von den 5000 in der Schweiz sind allerdings bisher sehr wenige betroffen», erklärte er weiter.

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Wegen Coronakrise, Swissport stürzt in eine tiefe Krise. - Keystone

Schliesslich zeigte sich Born aber zuversichtlich, dass auch nach der Coronakrise Swissport noch als Ganzes herauskommen werde. Dies «auch ohne Geld vom Staat», wie Born betonte. Die Lösung dürfte eher vom Kapitalmarkt kommen, sagte er gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

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