Goldpreis: Händler melden grosse Nachfrage

Das Geschäft mit dem Gold floriert. Das glänzende Edelmetall ist gefragt wie lange nicht mehr. Das wirkt sich auf den Goldpreis aus.

Trotz des steigendes Preises bleibt Gold beliebt - nicht nur bei Anlegern, sondern auch bei Brautpaaren. Foto: Friso Gentsch/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

Das Geschäft mit Gold boomt, Händler und Juweliere melden wachsende Nachfrage.
Der Goldpreis hat derweil einen neuen Rekordwert erreicht.
Schuld am Boom sind allen voran die Negativzinsen.

Die Nachfrage nach Gold ist derzeit so gross, wie schon lange nicht mehr. Sowohl Händler als auch Juweliere bekunden ein wachsendes Interesse. Der daraus resultierende Anstieg der Goldpreise wirkt sich auf Gold als Anlageprodukt als auch auf den Markt für Goldschmuck aus.

Zudem tragen viele Kunden wegen des Preisanstiegs vermehrt Altgold zu Ankaufshäusern oder zum Juwelier. Ab Freitag trifft sich die Schmuck- und Juwelenbranche wieder bei der Münchner Fachmesse Inhorgenta. Dort werden über 1050 Aussteller erwartet.

goldpreis rekord — Auch Juweliere bekunden eine hohe Nachfrage nach Goldschmuck. - Keystone

Goldpreis auf Rekordhöhe

«In Euro hat der Goldpreis einen Rekordwert erreicht», sagt Michael Eubel, Leiter des Edelmetallgeschäfts der BayernLB. Derzeit wird die Unze in London für über 1400 Euro gehandelt, so hoch wie noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung. Viele Fachleute erwarten, dass der Preis weiter steigt.

International massgeblich ist nicht die Notierung in Euro. «Die Welt schaut auf den Goldpreis in Dollar, und da sind wir immer noch etwa 400 Dollar unter dem Höchststand 2011. Als eine Unze für rund 1900 Dollar gehandelt wurde», sagt Eubel.

Die Ursache für die gestiegene Attraktivität des Goldes liegt auf der Hand: «Die alles überlagernde Diskussion sind die Negativzinsen», sagt Benjamin Summa, Sprecher des Münchner Goldhandelshauses Pro Aurum. «Die Diskussion hat auch die Kleinsparer erreicht.»

Gold hat immer noch den Ruf einer sicheren Geldanlage

Viele Banken und Sparkassen verlangen schon seit einiger Zeit Zinsen für grössere Sparguthaben. Mittlerweile gibt es auch einige Institute, die ab dem ersten Euro Guthaben Zinsen von ihren Kunden kassieren.

Rechnet man die Inflation ein, verlieren Sparer auch ohne Strafzins Geld. Gold hat ohnehin seit jeher den Ruf einer vergleichsweise sicheren Geldanlage. «Vor dem Jahreswechsel waren wir fast ausverkauft, es gab dramatische Lieferengpässe», sagt Summa.