In der Mode-Abteilung verkauft Globus Wasser von den Fiji-Inseln. Die sind 22'000 Kilometer von der Schweiz entfernt. Das ist nicht ganz so schlecht, wie es auf den ersten Blick erscheint.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Globus kauft in der Mode-Abteilung Wasser von den Fiji-Inseln.
  • Dafür hagelt es Kritik. Doch das Kaufhaus verteidigt sich: Mit dem Erlös werden wohltätige Projekte unterstützt.

Mann weiss es schon lange: Kleiderkaufen strengt an. Das Kaufhaus Globus hat das Problem erkannt. Und verkauft ihren Kunden Wasser, gut sichtlich platziert bei den Kassen der Herren-Abteilung der Berner Filiale.

Und nicht irgendein Wasser, sondern einen ganz exklusiven Tropfen: Fiji Wasser. Das soll laut Hersteller besonders sauber sein. Doch die Sauberkeit hat einen hohen Preis. Wie es der Name suggeriert, stammt Fiji Wasser stammt von den Fiji-Inseln. «Das ist doch unsinnig, Globus würde doch besser neben den Kassen Valser-Wasser verkaufen», ärgert sich ein Nau-Leser. «Wie erkläre ich das meinen Kindern?»

22'000 Kilometer

Unbestritten: Fiji-Wasser ist alles andere als ein regionales Produkt. 22'000 Kilometer sind die Inseln im Südpazifik von der Schweiz entfernt. Wie die linke Alpeninitiative rechnet, verursacht der Transport einer Flasche des edlen Wassers 12'000 Mal mehr CO2 als Leitungswasser. Dafür vergab die Initiative dem Luxus-Produkt letztes Jahr den «Teufelsstein» – einen Schmähpreis.

Warum landet das Wasser in der Mode-Abteilung? Ganz einfach: Wegen der schicken Flasche ist das Fiji Wasser beim Deko-Team sehr beliebt, erklärt Globus-Sprecherin Marcela Palek.

Edel-Wasser für müde Shopper.
Edel-Wasser für müde Shopper. - Leserfoto

Die Kritik am Getränk lässt sie nicht stehen. Denn: «Mit dem Erlös des Fiji Wassers werden verschiedene wohltätige und philanthropische Projekte unterstützt.» So werden etwa Projekte zum Aufbau von Infrastruktur, Zugang zu sauberem Wasser in ländlichen Gegenden oder Bildung unterstützt.

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