Für SIX bleibt Worldline trotz Abschreibern ein «wichtiger Partner»
Trotz massiver Wertberichtigungen bleibt die Schweizer Börse SIX ihrer Beteiligung am französischen Unternehmen Worldline treu.

Die Schweizer Börse SIX will trotz einer ganzen Reihe von Wertberichtigungen an ihrer Worldline-Beteiligung festhalten. «Worldline ist ein wichtiger Partner von SIX im Bereich Zahlungsverkehr für Schweizer Banken und deren Kunden, insbesondere in der Schweiz», sagte ein Sprecher am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Die SIX musste ihre Beteiligung am französischen Unternehmen von aktuell noch 10,5 Prozent im ersten Halbjahr 2025 um weitere 69,3 Millionen Franken nach unten korrigieren. Die Abschreiber summieren sich damit seit 2021 auf über 1 Milliarde Franken. Mittlerweile stehen noch 326,8 Millionen für die Beteiligung bei der SIX in den Büchern, wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht.
Grund für die massive Wertkorrektur ist der seit längerem stark sinkende Aktienkurs von Worldline. Im ersten Semester 2025 brach er erneut um fast 60 Prozent auf unter 4 Euro ein, nachdem er bereits 2024 um über 45 Prozent gefallen war. Im Sommer 2021 hatte der Kurs noch bei über 80 Euro gelegen.
SIX-Verbindung zu Worldline
Die SIX ist seit 2018 an Worldline beteiligt. Damals verkaufte sie ihr umsatzstarkes Kartengeschäft (Payment Services) an den französischen Dienstleister für Zahlungsverkehr. Dieser zahlte dafür 2,3 Milliarden Euro – allerdings nicht nur in bar, sondern teils auch in Aktien. So wurde die Schweizer Börse so Grossaktionär beim französischen Unternehmen mit einem Anteil von 27 Prozent.
Im Laufe der Jahre wurde die Beteiligung immer weiter reduziert. Ein Teil der Anteile an Worldline wurde etwa verkauft, um den Kauf der spanischen Börse BME zu finanzieren. Die SIX-Gruppe ist mit ihren 10,5 Prozent Beteiligung aber nach wie vor die mit Abstand grösste Aktionärin von Worldline und ist mit SIX-Finanzchef Daniel Schmucki auch im Verwaltungsrat vertreten.
Keine Kommentare zur Kursentwicklung
Gleichzeitig hält die SIX sich aber bedeckt angesichts negativer News zu Worldline und will auch die katastrophale Aktienkursentwicklung nicht kommentieren. Anfang Juni hatte allerdings SIX-Verwaltungsratspräsident Thomas Wellauer in einem Interview mit der NZZ gesagt, der Verkauf des Schweizer Kartengeschäfts an die französische Worldline im Jahr 2018 sei richtig gewesen.
«Wir sind operativ eng verflochten, nicht zuletzt aufgrund der gemeinsamen Historie im Zahlungsverkehr.» Und: «Wir sind überzeugt, dass der innere Wert von Worldline höher ist als der aktuelle Aktienkurs», so Wellauer.