Erst vor wenigen Wochen hat der sonst so stille Gesundheitskonzern Galenica mit einem Joint Venture für Aufsehen gesorgt. Zusammen mit der europaweit tätigen Online-Apotheke Shop Apotheke will der Konzern frischen Wind in den Schweizer Markt bringen.
Marc Werner
Marc Werner, CEO des Apotheken- und Gesundheitskonzerns. (Archivbild) - keystone

«Die Option, eine eigene reine Online-Apotheke aufzubauen, haben wir am Ende verworfen», sagte der seit gut drei Jahren amtierende Galenica-Chef Marc Werner im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Es wäre schlicht zu kostspielig geworden und wäre ein langwieriger Prozess gewesen.

«Also haben wir uns entschieden, uns nach einem möglichst grossen und internationalen Partner umzusehen», fuhr Werner fort. Dabei sei die Wahl auf Shop Apotheke gefallen. Dass Galenica sich für Shop Apotheke und nicht die heimische Zur Rose entschieden hat, begründete Werner mit der Grösse einer solchen Firma: «In vielen Bereichen wären Zur Rose und wir zusammen zu gross für den Schweizer Markt gewesen.»

Mit der nun gefundenen Lösung dürfte stattdessen etwas Bewegung in den Schweizer Apotheken-Markt kommen, zeigt sich Werner überzeugt. Immerhin sei die Digitalisierung im hiesigen Gesundheitsmarkt nicht gerade beispielhaft. Mit der Migros als weiteren grossen Online-Anbieter nach dem Kauf der Schweizer Zur Rose-Aktivitäten könnten sich die beiden Unternehmen nun gegenseitig voranbringen.

Gleichzeitig machte Werner deutlich, dass in seinen Augen auch die physischen Apotheken weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. «Ich glaube, dass wir auch in 10 bis 20 Jahren noch physische Apotheken haben.»

Dennoch räumte Werner ein, dass das Bewusstsein der Kunden noch stärker geschärft werden müsse. Es müsse deutlich werden, dass die Apotheke der kostengünstigste und niederschwelligste erste Anlaufpunkt ist, wenn man ein gesundheitliches Problem hat. «Unsere Aufgabe ist es, die Triage-Funktion der Apotheke besser zu managen.»

Laut dem Galenica-CEO dürfte auch die – wenn auch nur langsam – fortschreitende Digitalisierung ein wichtiger Aspekt für die Apotheke der Zukunft sei.

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