Nach seiner Twitter-Übernahme möchte Elon Musk etliche gesperrte Accounts freigeben. Doch bis es so weit ist, könnte es noch dauern.
Musk (l.) und Trump
Musk (l.) und Trump - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Momentan sind zahlreiche Konten auf Twitter wegen Regelverstössen gesperrt.
  • Diese will Elon Musk zurücklassen, sobald man einen klaren Prozess dafür habe.
  • Dessen Entwicklung wird aber wohl noch einige Wochen dauern.

Die Freigabe gesperrter Nutzerkonten beim Kurzbotschaftendienst Twitter wird nach Angaben des neuen Besitzers Elon Musk frühestens in einigen Wochen erfolgen. Trump kann damit vor Kongresswahlen nicht auf Plattform zurückkehren. «Twitter wird niemanden, der wegen eines Verstosses gegen Twitter-Regeln von der Plattform verbannt wurde, zurücklassen, bevor wir einen klaren Prozess dafür haben», schrieb Musk am Mittwoch auf Twitter. «Das wird mindestens noch einige Wochen dauern.»

Donald Trump
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump. - AFP/Archiv

Dies bedeutet auch, dass der frühere US-Präsident Donald Trump vor den Kongress-Zwischenwahlen vom kommenden Dienstag nicht auf Twitter zurückkehren darf. Trumps Twitter-Account war nach dem Angriff radikaler Anhänger des abgewählten Präsidenten auf das Kapitol vom 6. Januar 2021 gesperrt worden. Vor einigen Monaten sorgte Musk mit der Ankündigung für Aufsehen, er wolle Trumps Verbannung nach einer Übernahme von Twitter aufheben.

Musk kaufte Twitter für 44 Milliarden Dollar

Der Chef von Tesla und SpaceX hatte Twitter in der vergangenen Woche für 44 Milliarden Dollar übernommen. Kritiker befürchten, dass der streitbare Multimilliardär die Moderation von Inhalten etwa im Kampf gegen Hassbotschaften und Falschinformationen stark einschränken könnte. Zudem könnte er wegen Regelverstössen gesperrte Twitter-Nutzer zurück auf die Plattform lassen.

Kurz nach dem Kauf von Twitter kündigte Musk die Gründung eines «Rates zur Moderation von Inhalten» bei dem Kurzbotschaftendienst an. Das Gremium soll sich auch mit der Frage gesperrter Accounts befassen. Am Mittwoch führte Musk aus, dem Rat sollten unter anderem Bürgerrechtsvertreter angehören. Auch Vertreter «von Gruppen, die mit von Hass angetriebener Gewalt konfrontiert sind» sollen einen Platz bekommen.

Musk selbst hatte kürzlich den Sorgen, in welche Richtung Twitter sich entwickeln könnte, neue Nahrung gegeben. Der Twitter-Besitzer verbreitete nach dem gewaltsamen Angriff auf den Ehemann der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi eine Verschwörungstheorie zu deren Hintergründen. Er löschte den Tweet später wieder.

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