In der Corona-Krise hat Frankreich sein Hilfspaket für die Wirtschaft auf 100 Milliarden Euro aufgestockt und damit mehr als verdoppelt.
Hilfspaket von 100 Milliarden Euro: Le Maire
Hilfspaket von 100 Milliarden Euro: Le Maire - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Regierung rechnet mit Wirtschaftseinbruch um sechs Prozent.

Damit soll der erwartete Wirtschaftseinbruch von sechs Prozent abgefedert werden, wie Finanzminister Bruno Le Maire der Wirtschaftszeitung «Les Echos» am Donnerstag sagte. «Das ist die stärkste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs», sagte Le Maire. Die Ankündigung kam kurz vor neuen Verhandlungen der EU-Finanzminister über ein gemeinsames Corona-Hilfsprogramm.

Bisher sah Paris 45 Milliarden Euro an Hilfen für die Wirtschaft vor. Angesichts der Notlage auch von Grossunternehmen wie Air France und Renault werden diese nun noch einmal massiv aufgestockt. Damit würden Pleiten und ein «Untergang» der Wirtschaft verhindert, sagte Le Maire.

Die Finanzspritze für das Gesundheitssystem wird Le Maire zufolge von zwei auf sieben Milliarden Euro aufgestockt und damit mehr als verdreifacht. Vor allem im Grossraum Paris und im Grenzgebiet zu Deutschland sind die notorisch klammen Kliniken überlastet. Die Zahl der Toten in Frankreich war zuletzt auf fast 11.000 gestiegen.

Le Maire bezifferte den erwarteten Einbruch des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Frankreich auf sechs Prozent. Er folgt damit einer Einschätzung der Notenbank Banque de France. Damit ist der Schock deutlich grösser als nach der Finanzkrise 2008, als die Wirtschaftsleistung um 2,9 Prozent schrumpfte.

Die französische Neuverschuldung dürfte nach den Worten des Ministers auf 7,6 Prozent steigen, mehr als das Doppelte des EU-Höchstwertes von drei Prozent. Die Gesamtschulden des Staates könnten von derzeit rund hundert auf 112 Prozent wachsen. Die EU schreibt 60 Prozent vor.

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